Silvester und erster Rückblick

Es ist nicht nur Jahresende sondern bereits auch der vierte Monat in China der sich dem Ende neigt. Zeit für einen Zwischenstand.

Leider gelang es uns nicht so oft einen Beitrag zu schreiben, wie wir uns das ursprünglich gewünscht haben. Dafür gab es mehrere Gründe. Einer davon war Homeschooling. Die Kinder meisterten die Zeit mit Bravour. Trotzdem brauchte es einen Erwachsenen. Wenn mal die Technik streikte, die Ideen ausgingen oder einfach mal die Faxen dicke hatte.

Hinzu kam der Lockdown und die rasante Entwicklung der Krankheitszahlen. Die Sorge um eventuelle Lebensmittelengpässe. Nichts davon ist eingetroffen. Schmunzelnd denken wir an die Klopapier Engpässe in Deutschland zu Beginn der Corona Pandemie und die leergeräumten Regale in den Supermärkten. Manchmal gab es Probleme bei der Lebensmittelbestellung. Am Ende klappte es trotzdem, kostete jedoch Zeit und Geduld.

Und einer der schönsten Gründe war: Wir waren viel unterwegs und haben einiges entdeckt.

Daran knüpfe ich gleich bei meinem Rückblick an. Wir haben einige Restaurants aufgesucht und uns durchgetestet. Fleißig lernten wir chinesisch und feierten die Erfolge, wenn uns das Gegenüber auch tatsächlich verstanden hat. Boris erkundete Peking mit dem Rad und entdeckte seine Begeisterung fürs Graveln. Bei der Erkundung einiger Shopping Malls waren wir von den ausgefallenen chinesischen Bauwerke fasziniert. Ebenso von der Dekoration und der Liebe zum Detail. Die Parkanlagen und die Pflege dieser.

Summasumarum fühlen wir uns hier sehr wohl. Wir kommen langsam an und kommen dank Übersetzungsprogramme gut zu Recht.

Ab Januar beginnt für alle der normale Alltag und das ist ein schöner Ausblick. Insbesondere die Kinder freuen sich auf die Schule und ihre Freunde.

Wir sind dankbar für das letzte Jahr. Es war wirklich nicht immer einfach. Die Aufgaben, die mit dem Umzug im Zusammenhang standen, gefühlt tausend kleine Details die man berücksichtigen musste und natürlich die Quarantäne, die mir vor allem wegen der Ungewissheit etwas zu schaffen machte.

Wir sind insbesondere aber für die Menschen dankbar, die uns auf diesem Weg begleitet haben. Die sich Zeit genommen haben uns beim Umzug unter die Arme zu greifen. Uns unterstützt haben und vor allem uns den Abschied echt schwer gemacht haben.

Wir sind für die Menschen dankbar, die wir in den letzten Monaten kennengelernt haben. Die mit uns das gleiche „Leid“ teilen und für die Hilfsbereitschaft die wir hier erfahren haben.

Für das kommende Jahr hoffen wir das Land und die Nachbarländer bereisen zu können und einige der Sehenswürdigkeiten Pekings bei wärmeren Temperaturen zu entdecken. Wir hoffen auch chinesisch im Smalltalk zu beherrschen, auch wenn Boris mit „Händen und Füßen“ weiter kommt als man es glauben würde. Die Schule bietet normaler Weise tolle Schulfahrten für die Kinder an. Hoffentlich wird diese Maschinerie schnell angekurbelt und die Kinder kommen in den Genuss dieser Reisen. Wir möchten die Kultur und Menschen kennenlernen.

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Zoo

An einem schönen Herbsttag, während Papa die Straßen von Peking unsicher machte, waren wir im Pekinger Zoo. Wir haben uns im Voraus online Karten besorgt und sind dann mit der U-Bahn dorthin gefahren. Es verlief alles recht reibungslos und wir hatten auch am Eingang des Zoos keine Probleme.

Der Zoo war sehr verwinkelt, aber man konnte mit Hilfe eines QR-Codes eine interaktive Karte des Zoos öffnen. So hatten wir ein wenig Orientierungshilfe. Zuerst sind wir zu den berühmten Pandas gegangen, für die man sich extra noch eine Eintrittskarte holen musste.

Dort haben wir dann eine kleine Pause eingelegt. Wir haben dabei sehr viele tolle Bilder gemacht. Die Pandas haben in China eine besondere Bedeutung und sind bei der Bevölkerung sehr beliebt. So gab es hier besonders viel Andrang.

Danach sind wir ein wenig durch den Zoo flaniert und haben die meisten Dinge aufgesucht. Jeder durfte sein Wunschtier aufsuchen.

Der Löwe hatte sich versteckt, während die Wildkatzen dagegen gut zu sehen waren. Seltsamerweise winkten manche Besucher den Tieren zu, wie unabsichtlich auf dem Bild unten festgehalten. Was dabei bezweckt werden sollte, ist uns nicht klar. Hat die Frau tatsächlich gehofft das Tier würde zurück winken?

Wir waren auch bei den Elefanten, bei denen ein niedliches Elefantenbaby stand. Außerdem gab es verschiedene Bärenarten, unter anderem auch Eisbären.

Dabei haben wir uns Zeit genommen die chinesischen Namen für die Tiere zu merken, ihre Zusammensetzung zu verstehen und die Zeichen einzuprägen.

Wir haben am See des Zoos Pause gemacht und dort die Enten beobachtet.

Die Parkanlage des Zoos ist sehr weitläufig mit einem Fluss der die Parkanlage durchquert. Sehr schön angelegt mit Sitzbänken, Bäumen und passenden Skulpturen.

Wir konnten beobachten, dass im Gegensatz zu Deutschen, die üblicherweise belegte Brötchen, Apfelschnitze, Kekse und Gemüse mitnehmen, die Einheimischen ein richtiges Essen dabei haben. So haben wir gesehen, wie eine Familie, mit Ihrem Campingkocher ein Mittagessen zubereitete.

Gegen Abend machten wir uns voller schöner Eindrücke mit der U-Bahn auf den Rückweg.

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Im Kreise der Liebsten

Das ist die Antwort auf die Frage, wie wir unser erstes Weihnachtsfest in Peking verbracht haben. Im kleinen Kreise der Liebsten.

Heiligabend. Ein besonderer Tag der von Bemühungen alle Familienangehörige glücklich zu sehen, geprägt ist. Wie schafft man das? Das „Problem“ ist nur individuell lösbar.

Boris durfte eine Fahrradausfahrt machen. Sarah richtete die Plätzchen. Bianca verzierte in ihrer Weihnachtswerkstatt die letzten Geschenke und ich durfte eine kleine Wellnesssesion einlegen.

Spät nachmittags traf man sich um gemeinsam den Weg zum Restaurant anzutreten. Richtig, wir haben uns gegen aufwändiges Kochen entschieden und gingen zum Weihnachtsessen in das Hotpot Restaurant Coucou. Dieses Restaurant haben wir bereits vor paar Wochen entdeckt und entschieden, dass die Atmosphäre dort ein schönes Ambiente für das Weihnachtsessen bietet.

Die Shopping Mall Indigo und die Außenanlage waren weihnachtlich dekoriert. Ein komisches Gefühl in Feierlaune die Mall zu betreten, während für alle anderen Anwesenden dies ein ganz normaler Samstag war. Es begegneten uns aber auch keine weihnachtsgestresste Menschen. In Deutschland merkte man diesen Stress meiner Meinung nach auch im Straßenverkehr.

Wir ließen uns ein Séparée reservieren. Bestellten uns viele verschiedene Sorten Tofu, Dumplings, Gemüse und Fisch für die Kinder. Das Essen war sehr lecker, scharf und viel. Wir genossen das Essen und bedient werden. Satt machten wir uns auf den Heimweg.

Hier wurden kurzerhand die Geschenke unter unseren nicht ganz typischen Weihnachtsbaum gelegt und schon konnte die Bescherung starten.

Das Moto dieses Weihnachten stand im Zeichen der Fotografie. Vor ein paar Wochen legte ich mir wieder eine Spiegelreflexkamera zu. Der Umfang meiner Ausrüstung bot ausreichend Ideen für die Geschenke.

Am 26. Dezember haben wir unsere Freunde zum Raclette und Fondue eingeladen. Wir verbrachten einen schönen Nachmittag miteinander.

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Hoffnungsschimmer

Letze Woche wurden die lang ersehnte Lockerung der Corona-Regeln bekannt gegeben. Wir hatten große Hoffnungen daran gesetzt, dass die Kinder in der letzten Woche vor den Winterferien in die Schule gehen können. Leider konnten die neuen Regelungen nicht schnell genug umgesetzt werden.

Wir begegneten der Situation mit gemischten Gefühlen. Einerseits würde es den Kindern gut tun, wieder unter andere Menschen zu kommen. Andererseits schlug das Virus um sich und das Ansteckungsrisiko ist hoch. Ein großer Teil der Lehrerbelegschaft sowie der Schüler, zumindest an unserer Schule, war krank. Für die Feststellung das viele Menschen krank wurden, reichte schon ein Versuch Lebensmittel zu bestellen. Diese wurden entweder nicht geliefert oder die Lieferzeit verzögerte sich extrem. Beim Einkaufen von Lebensmitteln stellte ich fest, dass in den Läden wesentlich mehr Menschen unterwegs waren.

So langsam fiel uns die Decke auf den Kopf, weshalb wir beschlossen am Samstag in eine Shopping Mall zu gehen. Mal etwas anderes sehen und etwas weihnachtliche Stimmung tanken. Leider vergeblich. Erstens war die Hopson One Mall nicht dekoriert und zweitens war sie fast schon menschenleer. Was auch seine Vorteile hatte. Der Tapetenwechsel tat uns gut.

Die Hopson One Mall ist kleiner als die China Mall und wesentlich übersichtlicher. Faszinierend finde ich immer wieder diese Rolltreppen mit denen man gleich mehrere Strockwerke überwinden kann. Auch hier gibt es ein ganzes Stockwerk, dass nur der Kinderbekleidung und der Ausstattung der Kinder gewidmet ist. Ganz viele richtig süße Klamotten für die Kleinen. Bin ich froh, dass rosa nicht mehr unsere Farbe ist und goldig ein No-Go ist. Ich fürchte man könnte hier echt viel Geld ausgeben.

Während die oberen Stockwerke in hellen Tönen gehalten sind, hat man in den beiden unteren Geschossen das Gefühl abends an Marktständen einzukaufen. Alles ist grell mit schrillen Farben beleuchtet. Es herrscht eine ganz andere Atmosphäre.

Gewappnet mit ein paar neuen Laufschuhen für mich und Keksen, ging es zurück ins Sandalwood.

Hier erwartete uns eine Überraschung. Es wurde damit begonnen die Weihnachtsdekoration anzubringen. Aus den Lautsprechern trällerten Weihnachtslieder. Nach dem Fitnessstudio wollten wir noch mal eine Portion Weihnachtsstimmung tanken und gingen ins Foyer. Die Kinder durften etwas beim Dekorieren helfen. Alle waren glücklich.

Der letzte Schultag in diesem Jahr ist nun geschafft und wir starten in die ersten Weihnachtsferien in Peking. Noch haben wir keinen Plan für die drei Wochen.

ju

Weihnachten in der Fremde – der erste Advent und das erste Türchen

Während in Deutschland bereits im September die Lebkuchenherzen und Spekulatiusgebäck und spätestens zum ersten Advent, die mit Lichterketten geschmückten Häuser und Bäume, die Weihnachtszeit ankündigen, deutet in Peking nichts auf die anstehenden Feierlichkeiten hin. In der Nacht haben wir zweistellige Minustemperaturen die tagsüber knapp über Null Grad klettern. Die Sonne scheint jedoch unermüdlich. Man hat eher das Gefühl eines hereinbrechenden Frühlings.

Lediglich an den Tagen mit der schlechten Luftqualität, wenn es neblig ist, kommt es mir vor als würde es schneien. Zum Glück sind es nur wenige Tage an denen die Luft so schlecht ist. Das stimmt einen nämlich wiederum melancholisch, wenn es tagelang anhält. Es ist nun kein Geheimnis: Ich war noch nie ein Freund von verregneten Herbst- und verhangenen Wintertagen.

Wegen des teilweisen Lockdowns kann ich nicht darüber berichten, ob in den Läden der Konsum mit dem Hinweis auf die Bescherung etwas angekurbelt wird und das Gefühl von „Bald ist Weihnachten“ aufkommt.

Die Adventszeit kam wie Weihnachten, Geburtstage und Ostern auch dieses Jahr für mich völlig unerwartet. Der teilweise Lockdown machte mir einen Strich durch die Rechnung. Die Lieferzeiten zogen sich und nicht alles war verfügbar. Da wir unsere Weihnachtsdekoration nicht mit nach China mitgenommen haben, musste am ersten Advent etwas improvisiert werden. Adventszeit ohne vier Kerzen auf dem Tisch, hat es in unserem Haus noch nie gegeben und sollte auch diesmal nicht fehlen. Der „Adventskranz“ wurde fertig. Statt Tannenzweige diente Rosmarin, was leider auf Dauer kein äquivalenter Ersatz ist. Die erste Kerze konnten wir jedoch mangels Streichhölzer nicht anzünden.

Der Adventskalender der seinen Weg in den Container fand, wurde aufgehängt und gefüllt und erfreute am ersten Dezember die Kinder. Auch Boris bekam einen Adventskalender mit kleinen Erinnerungen an besondere Tage.

Das wars leider auch schon mit der Dekoration.

Dass wir unsere Dekoration nicht mitgenommen haben, hat auch etwas Positives. In Deutschland wurde bereits Wochen vor dem ersten Advent das Haus auf Hochglanz poliert. Der bekannte Satz: „Als würde Gesundheitsamt und nicht das Christkind kommen“, traf auch bei uns zu.

Dieses Jahr ist ein Wunder geschehen. Ich habe die Weihnachtsgeschenke bereits bestellt und diese wurden auch schon größtenteils geliefert. Für meine Verhältnisse ein gewaltiger Fortschritt. Normalerweise bestelle ich diese frühestens eine Woche vor Weihnachten und fiebere dann dem pünktlichen Ankommen entgegen. Boris hat bereits schon früher in dieser Hinsicht die Hoffnung aufgegeben und besorgt die Geschenke für die ganze Familie. Er ist ein Meister bei der Auswahl und der Ideenfindung und ist dabei voll in seinem Element, während ich mich in der Angst das Falsche zu kaufen, suhle.

Nun geht es in schnellen Schritten Richtung Weihnachten. Das Weihnachtsmenü steht noch nicht fest. Es muss gut geplant sein, da wir leider nur einen Kochtopf und einen größeren Wok zur Verfügung haben. Ob es mehrere Gänge gibt und welchen Nachtisch? Ich werde berichten.

Kürbisrisotto

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Quarantäne

Und wieder grüßt das Murmeltier.

Nach genau 9 Wochen fast uneingeschränkter Bewegungsfreiheit, mussten wir uns in Quarantäne begeben, weil im Firmengebäude in dem Boris arbeitet, sich eine infizierte Person aufgehalten hat. Es war ein sehr nervenaufreibender Tag. Kommt Boris aus dem Büro nach Hause? Wenn ja, wann? Wer muss dann eventuell in die Isolation?

Rückblick: Wir sind in Peking angekommen. Alle strahlten Freude und die Erleichterung über die überstandene Quarantäne aus.

Wir entschieden uns gemeinsam in die Isolation zu gehen und hofften sehr, dass nach Ablauf der 7 Tage seit der möglichen Begegnung, alle wieder ihren gewohnten Weg gehen können. Leider war dem nicht so. Bereits an dem darauffolgenden Montag wurde Homeschooling angesagt. Dies ist aber wohlgemerkt der deutsche Ausdruck dafür. Hier heißt es nämlich online classes.

Wir verbrachten ein schönes Wochenende miteinander und spielten Gesellschaftsspiele und trugen auch etwas zur Allgemeinbildung bei, in dem wir mit den Kindern einige Filme aus der Marvel Welt anschauten.

Leider spitzt sich die Situation gerade zu und die Zahl der Erkrankten schiesst in die Höhe. Da bleibt man auch freiwillig zu Hause und verzichtet auf eine Ansteckung.

Tatsächlich geht es uns gut. Wir sind alle gesund und dürfen zu Hause im Kreise der Familie die Zeit verbringen. Natürlich fehlen auch uns die Ausflüge zur Arbeit oder in die Schule sowie Kollegen, Freunde und Mitschüler. Einige der Workshops und Treffen fielen leider auch ins Wasser.

Machen wir niemanden etwas vor. Es ist nicht immer einfach entspannt und fokussiert zu bleiben, wenn die Menschen um einen herum, damit meine ich die ganzen Chats, in Panik verfallen und die Hinweise auf das Anlegen von Vorräten sich häufen. Auch wir verspüren diese Unsicherheit und Sorge und lassen uns etwas mitreißen. Wir sind jedoch gut vorbereitet, denn wer uns kennt, weiß Bescheid um unsere immer gut gefüllte Vorratskammer. In Notfall haben wir genug Nudeln und Reis mit Sojasauce.

Auf jeden Fall haben wir nun durch die ersparte Wegzeit mehr Zeit uns auf Weihnachten einzustimmen. Wer weiß, vielleicht wird die Weihnachtsbäckerei wieder ihre Pforten öffnen.

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Der Lama Tempel

Ich habe schon vor einer Weile die Hoffnung, diesen Blog in chronologischer Reihenfolge zu schreiben, aufgegeben. Jedoch nicht die Hoffnung viele unserer Erlebnisse in Peking niederzuschreiben. Heute möchte ich über den Besuch des Lama Tempels berichten.

An einem sonnigen Herbsttag bin ich mal wieder mit Katharina aufgebrochen, eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Pekings zu erkunden.

Bereits bei unserem Ausstieg aus der Bahn wurde uns klar, das wir hier richtig sind. In der U-Bahn Station zierten rote Säulen und rot goldenen Bilder die Wände. An dieser Stelle nutze ich die Gelegenheit zu erwähnen, dass die U-Bahn Stationen in Peking alle sauber und ordentlich aussehen. Die Wände sind höchstens plakatiert. Kein unbegabter Künstler, der hier unerlaubt sein Werk oder seinen Hass zum Ausdruck in Form einer Schmiererei anbringt.

Nach dem wir für uns Tickets gekauft haben, pilgerten wir mit den anderen Menschen durch ein Tor und eine anschließende Baumallee und noch einen Tor zu einem Platz. Das sollten nicht die letzten Tore sein die wir an diesem Tag durchschreiten werden.

Vor dem letzten Tor bekamen auch wir ein Päckchen mit Räucherstäbchen überreicht. Nicht ahnend was wir damit machen sollten, nahmen wir diese dankend an und gingen weiter.

Wir befanden uns nun auf einem großen Platz vor einem Gebäude. Hier brachten die Gläubigen einen Teil ihrer Räucherstäbchen zum Glühen und führten ihr Gebetsritual durch. Anschließend gingen sie in das Gebäude.

Wir fühlten uns etwas unbehaglich. Einerseits hatten wir das Interesse und andererseits Respekt vor dem Gebet.

Nach kurzem Zögern betraten auch wir das Gebäude, das die Halle der Himmelskönige ist. Leider darf in den Gebäuden nicht fotografiert werden. Hier sahen wir einige Statuen. Dem Reiseführer nach handelte es sich hierbei um vier Weltenwächter, die böse Geister vom Tempel fern halten sollen, sowie der Buddha der Zukunft und ein General der die buddhistische Lehre schützen soll.

Der Ausgang beziehungsweise der Übergang in den nächsten Hof lag etwas versteckt und wir waren schon kurz irritiert wohin all die Menschen die vorher reingegangen sind, verschwunden sind. Dann folgten wir einem älterem Ehepaar, das uns gefühlt in den nächsten Hof führen sollte. Es ist sicherlich schon aufgefallen, wir blieben unserem Motto treu: „Informiert wird erst im Nachhinein“. So genossen wir nichtsahnend die Hallen zu betreten und zu staunen.

Gebetstrommel

Nun standen wir im nächsten Hof beim Palast der Harmonie und des Friedens. Anschließend ging es in die Halle des Ewigen Schutzes.

In der Halle des Buddhistischen Rades stand eine 5,5 m hohe Kupferstatue. Wir waren sehr beeindruckt von der Größe und der Gestaltung. Um die Statue herum waren Sitzplätze angeordnet. Ob die Mönche sich hier zum Lesen der Schriften versammeln?

Alle Hallen sind mit bunten Malereien verziert. Stoffbahnen in knalligen Farben bringen die Räume zum Leuchten. Geschickt angebrachte Seitenfenster erhellen den Raum und setzen die Stauten ins Rampenlicht. Nichts ist nüchtern. Alles strahlt Lebensfreude aus.


Neben den großen Hallen gibt es auch kleinere Hallen. Unter anderem war eine Halle für die Gebete für die Gesundheit.

Beeindruckt hat uns insbesondere die Maitreya-Statue im Pavillon des Zehntausendfachen Glücks die aus einem einzigen Sandelholz-Baumstamm geschnitzt wurde. Diese ist sogar im Guinesbuch der Rekorde gelistet. Sie ist 18 Meter hoch und 8 Meter breit. Dabei ist ein Sockel aus weiteren 8 Metern in die Erde eingelassen.

Es war schön einen Blick in diese Welt zu erhaschen. Das Gebetsritual zu beobachten. Dem Gebetsgesang eines Mönchs zu lauschen.

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Wir sind noch da

Letzte Woche sind wir in das neue Apartment umgezogen und waren fleißig damit beschäftig uns hier einzurichten und neue Sachen zu erleben.

Und nun im Einzelnen. 

Am Montag rückte bereits um acht Uhr der Umzugstrupp an und verlud unsere acht Koffer samt Fahrrad, die acht Kisten aus dem ersten Container und die neu gekaufte 1,60m große Pflanze. Die armen Männer haben ganz schön geschnauft beim Verladen der Kisten. Kein Wunder, dass ich mir die Woche davor beim Packen der Kisten den Rücken verrenkt habe. Es handelt sich dabei um keine Umzugskisten wie ihr unschwer auf den Bildern erkennen könnt. Ich folgte mit dem Taxi den Jungs ins neue Apartment. Hier habe ich Sie dann empfangen.

Nachdem die Übergabe des neuen Apartments vollbracht war, habe ich versucht die neuen Luftreiniger in unsere App einzubinden und etwas Ordnung zu schaffen. Pünktlich um 16 Uhr musste ich wieder zurück in das alte Apartment, um hier die Übergabe zu machen und die Kinder von der Schule zu empfangen.

Es war geplant alles ins neue Apartment bereits am Montag mit dem Umzugsservice zu bringen, damit am Dienstag nach dem Frühstück ich mit zwei Koffern ins neue Apartment fahre. Daher sind wir am Abend in das nahegelegene Moka Bros zum Abendessen gegangen. 

Meistens kommt es doch anders als man denkt und plant. Beziehungsweise wer schon umgezogen ist, weiß, dass gerade der Rest sehr tückisch ist und dann meistens aus zwei Koffern zig Taschen werden. So erging es uns auch diesmal. Am Dienstag morgen verabschiedete ich wie immer um 7.10 Uhr meine Familie und fing an die restlichen Sachen zusammen zu räumen. Ich brauchte noch gute zwei Stunden bis ich alles zusammen hatte. Am Ende stand ich mit zwei Koffern, zwei Kissen, zwei Tüten, Rucksack und vollgepackt mit Jacken vor dem Taxi. Zum Glück waren die Pförtner sehr hilfsbereit und beluden das Taxi. Im Sandalwood holten sie gleich einen Gepäckwagen und halfen mir auch beim Ausladen.

Der Tisch am Eingang ist immer schön mit Blumen dekoriert

Nach der Anmeldung ging es dann in das Apartment. Sofort machte ich mich an die Arbeit die Kisten und die Koffer auszupacken. Um 14 Uhr sollte der zweite Container angeliefert werden. Das würde bedeuten noch weitere 8 Kisten und andere Gegenstände würden unser Wohnzimmer füllen.

Für alle unsere Sachen musste ein neuer Platz gefunden werden. Auch für die große Menge an Hygieneartikeln die wir mitgebracht haben. Ihr erinnert euch.

Größte Herausforderung war das Ankleidezimmer. Nach dem wir seit Dienstag uns wie Störche durch das Zimmer bewegt haben und nichts gefunden haben, habe ich mir als Ziel gesetzt dieses bis Donnerstag fertig zu haben. Es ist kleiner als das in Deutschland und auch der Stauraum kann nicht sinnvoll genutzt werden. Andererseits muss ich zugeben, dass im Ankleidezimmer unsere 8 Koffer Platz fanden. Wie das? Die Koffer sind glücklicherweise ineinander stapelbar. So schluckte ein großer Koffer mindestens zwei weitere. 

Hinzu kommt, dass der Schuhschrank auch nur wenig Aufnahmekapazität aufwies. Also musste hier nach Lösungen gesucht werden. Wir haben Kleiderbügel für Hosen bestellt und Regale für die Schränke. Für unser kleines Bad musste eine Aufbewahrungsmöglichkeit gefunden werden. Die Küche musste noch weiter ausgestattet werden.

Für solche Ordnungsjunkies wie wir, ist die Taobao App ein Paradies. Hier vergisst man die Zeit. Ich musste an das Buch „Momo“ von Michael Ende denken.
Es ist erstaunlich wie viele coole Ideen und Lösungen es gibt. Dies alles zu einem erschwinglichen Preis. So haben wir Wäschesortiersystem für den Waschraum, Fönhalter, Aufbewahrungsgläser und noch viel mehr bestellt. Jeder Tag fühlt sich gerade wie Weihnachten und Ostern am gleichen Tag an.

Große Wiedersehensfreude gab es mit dem Kuschelbär und der Kaffeemaschine. Witziger weise auch mit der Salatschleuder und dem Thermomix. Nun konnte auch in der Weltkarte ein Teil von China markiert werden.

Spätestens am Freitag war ein Ausflug angesagt. Es sei schon mal verraten. Wir haben mit Katharina das Künstlerviertel entdeckt. Freut euch auf die schönen Bilder. Natürlich waren wir zwischenzeitlich in einigen echt coolen Restaurants und haben sehr gut gegessen.

Natürlich musste auch etwas Deko her

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Unser Mittagessen im Moka Bros

Gestern waren wir im Solana. Dort haben wir uns aber nur kurz umgesehen, denn es war schon fast Mittagszeit und wir hatten Hunger. Beim Stöbern durch die Map entdeckten wir dann zufällig das Moka Bros, bei dem wir schonmal Essen bestellt haben und beschlossen, dort Mittag zu essen.

Nachdem wir es mal wieder nicht gefunden hatten, stellten wir fest, dass wir auf der falschen Etage gesucht hatten. Also sind wir eine Etage höher gegangen und direkt sahen wir das Moka Bros. Wir sind hineingegangen und haben einen schönen Tisch zugeteilt bekommen, auf dem bereits ein QR-Code zum online Bestellen bereitlag.

Da standen wir schon dem ersten Hindernis: Die Website war größtenteils auf Chinesisch und wir verstanden kein Wort. Glücklicherweise hat Papa dann für alle bestellt. Und auch wenn das online Bestellen mit einigen Risiken verbunden war kam genau das an was wir wollten.

Zuerst kamen Tacos für Papa. Sie waren mit Tofu gefüllt und darin war auch knusprige Chilischoten, die gar nicht so scharf waren.

Papa mit seinem leckeren Taco

Danach kam das Essen von Bianca und mir: Wir hatten uns jeweils ein Half/Half Gericht bestellt. Das hieß, dass man sich die Hälfte eines Salates und die Hälfte eines Wraps bestellen konnte. Bianca und ich hatten den selben Wrap, aber ich hatte einen griechischen Salat und sie einen Salat mit Ei. Papas Essen kam auch kurz darauf: Reis mit Gemüse und Tofu.

Dann kam die Überraschung: Papa hat uns Waffeln mit Obst und Waldfruchteis gekauft und als wir dann fertig mit Essen waren, dürften wir uns auf den Nachtisch stürzen. Der Nachtisch war sehr lecker und das Ende vom Lied war, dass Bianca, Papa und ich pappsatt waren.

Als wir fertig waren, bat Papa die Kellnerin noch die Reste seines Essens einzupacken, was hier in China ja nicht ungewöhnlich ist. Danach sind wir aufgebrochen und haben das Solana, mit noch ein paar kleinen Abstechern, zufrieden und satt verlassen.

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Vom Umzugsmuffel zum Nomaden

Die die mich von ganz früher kennen und wissen, wie viel Mühe und Überzeugungskraft es gebraucht hat mich für den Umzug nach Gärtringen zu überzeugen und wie ungern ich umgezogen bin und die mir gewohnte Umgebung verlasse, erkennen mich vermutlich nicht mehr. Beim Umzug ins Eigenheim vor etwa vier Jahren sind wir davon ausgegangen, einen letzten Umzug für eine sehr lange Zeit zu wuchten. Wir bleiben aber unserem Motto treu: „Alles ist anders“

Nun bin ich für meine Verhältnisse zu einer Nomadin geworden. Wobei das begrenze Gebiet laut Definition Duden für Nomaden, in meinem Fall die Erde ist.

Also werden aufs Neue die Kisten und Koffer gepackt. Am Montag kommt die Umzugsfirma und bringt unser Hab und Gut, dass wir auf diese Seite der Erdkugel mitgenommen haben in das Sandalwood Marriott Apartment. Und wieder stellt man beim Packen fest, wieviel Sachen man tatsächlich besitzt. Dabei ist gefühlt schon 80 Prozent unseres Hausstandes in Deutschland geblieben.

Vor einigen Wochen haben wir das zukünftige Apartment erneut angeschaut um zu prüfen, ob wir noch weitere Möbelstücke oder Einrichtungsgegenstände brauchen. Dabei haben wir Fotos gemacht und hier bekommt ihr den ersten Eindruck.

Wie ihr seht, haben alle einen schönen Bereich für sich mit einem Badezimmer en suite. Außerdem haben alle Schlafzimmer einen verglasten Balkon, der hoffentlich einen guten Platz zum Trocknen der Wäsche bietet. Aus dem Wohnzimmer blicken wir leider nicht mehr Richtung Stadt. Ob diese Seite auch so bunt beleuchtet ist, werden wir bei unserer ersten Übernachtung am ersten November herausfinden.

Wenn wir dann umgezogen sind, unsere persönlichen Gegenstände das Apartment füllen und die eine oder andere grüne Pflanze den Weg zu uns gefunden hat, werden wir nochmal berichten. Vermutlich werden wir noch paar Möbelstücke austauschen. Also seid gespannt auf unser Bericht. Hoffentlich gelingt es uns das Apartment nach Like Boris und Julia aussehen zu lassen. Dafür würde es vermutlich schon reichen paar Möbelstücke zu entfernen 😉

Und jetzt muss ich weiter packen.

ju

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