Hong Kong

Die Zeit rennt… Wir sind zwischenzeitlich seit 14 Wochen wieder in Deutschland und so langsam kehrt der Alltag ein. Die Turbulenzen der letzten Monaten scheinen überstanden zu sein und wir haben etwas Zeit um endlich über die letzten Reisen vor unserer Ausreise zu berichten.

Zuerst muss ich gestehen, dass unsere Berichterstattung zuletzt nicht in chronologischer Reihenfolge stattgefunden hat. Daher ein kleiner Rückblick der Ereignisse seit Beginn des Aprils. Nach der Teilnahme beim T100 in Singapur und einem Kurztrip nach Taipeh meinerseits, folgte Erholungsurlaub in Thailand mit anschließendem Kurztrip nach Deutschland für den Umzug in die neue Wohnung. Anschließend setzten wir unseren Reiseathlon (das Wort gibt es so vermutlich nicht) fort mit einem verlängerten Wochenendtrip nach Hong Kong. Über den ich nun berichten möchte.

Die von uns im Vorfeld recherchierten Sehenswürdigkeiten Hong Kongs waren etwas verstreut, weshalb wir nach unserer Ankunft in Honk Kong vom Flughafen aus sofort zu der bronzenen Buddha Statue aufgebrochen sind. Leider wurden ausgerechnet an unseren Reisetagen Instandhaltungsmaßnahmen an der Gondelbahn durchgeführt, weshalb wir dazu gezwungen waren den Bus zu nehmen. Die Buddha Statue befindet sich auf einem Berg, weshalb wir mit dem Bus mehr oder weniger die Halbe Insel umfahren mussten. Die Fahrt lohnte sich jedoch allemal. Es erwartete uns eine atemberaubende Aussicht über die Insel und auf das Meer hinaus sowie eine schön angelegte Anlage, nachdem wir einige hundert Stufen überwinden mussten. Unser Gepäck haben wir am Busbahnhof einschließen können. Die Treppen waren auch ohne das Gepäck eine Herausforderung.

Nach dem wir unser Gepäck am Busbahnhof abgeholt haben, ging es mit dem Zug in die Innenstadt in das Hotel. Der Tag neigte sich dem Ende, weshalb wir kurz danach das erste Restaurant ansteuerten. Auf dem Heimweg machten wir uns direkt auf den Weg zur Hongkongs Promenade. Wir nahmen Platz auf einer Bank und warteten darauf, dass die Lichtershow begann.

Unser Hotel befand sich auf dem Festlandteil Hongkongs, weshalb wir am folgenden Tag mit der Fähre auf die Insel aufgebrochen sind. Nach ausgiebigem Shoppen und leckerem Essen ging es zu den Sehenswürdigkeiten der Insel. Wir besuchten ein altes Gefängnis, einen Tempel und fuhren die Rolltreppen, die das Überwinden der vielen Höhenmetern auf der Insel erleichtern sollen. Es gibt so viel zu sehen, dass ich alles gar nicht auflisten kann. Am Abend ging es zur Feier unseres Jahrestags in ein besonderes Restaurant. Den Abend ließen wir mal wieder an der Uferpromenade passieren.

Für den nächsten Tag stand ein etwas sportlicheres Programm auf dem Plan. Wir wanderten zum Kloster der Zehntausend Buddhas. Bereits ab dem Eingang der Klosteranlage säumten Buddhastatuen den Weg bis zum eigentlichen Kloster hinauf.

Und weil es uns noch nicht anstrengend genug war, ging es am Nachmittag zum Peak, der höchste Punkt der Hong Kong Insel. Zum Peak hinauf nahmen wir die Peak Tram. Es ging ganz schön hoch hinauf. Der Peak war überfüllt mit Touristen die ebenfalls die Aussicht auf Hong Kong genossen haben. Wir entschieden uns den Rückweg zu laufen. Es galt 350 Höhenmeter zu überwinden.

Selbst die in unmittelbarer Nähe zum Peak stehenden Hochhäuser mit 46 Stockwerken schienen klein zu sein. Nichts desto trotz genossen wir die Wanderung und machten auf dem Weg zum nächsten Restaurant noch einen Abstecher zum zoologischen und botanischen Garten.

Am Abreisetag machten wir die letzten Einkäufe und besuchten einen letzten Park bevor es dann zurück Richtung Peking ging.

ju

Umzug nach Deutschland

Die Zeit rennt und die Rückreise nach Deutschland kommt in großen Schritten auf uns zu.

Heute wurde es spannend. Die Umzugskisten die separat nach Deutschland geschickt werden, wurden abgeholt.

Julia hat in den letzten Wochen und Tagen alle Kisten gepackt. Jede Kiste hat 0,5 Kubikmeter. Davon dürfen wir 7 Kisten haben. Allerdings haben wir einige Fahrräder die leider nicht mit uns fliegen dürfen. Daher beschlossen wir nur 5 Kisten zu nutzen und zwei Fahrräder mit der Firma zu versenden. 

Es ist verrückt, was man alles an Zeug hat.

Im Vorfeld wurden wir vom Umzugsunternehmen darüber informiert, was alles in die Kisten darf und was nicht.

Manche Dinge waren uns klar und sind für uns verständlich.

Akkus und Lebensmittel waren uns klar. Flüssigkeiten auch. Keine spitzen und scharfen Gegenstände. Warum aber keine Filzstifte? Ok, es ist eine Flüssigkeit in den Stiften. Aber ernsthaft? Und was noch nicht mit darf, sind trockene Wasserfarben. Aie können nämlich anfangen zu brennen. *Stirn runzeln* Wir haben versucht uns penibel an die Regeln zu halten.

Zwei Mitarbeiter der Umzugsfirma schlugen um Punkt 9 Uhr bei uns auf. Einer packte aus und kontrollierte alle Kisten und räumte anschließend wieder ein. Alles für die Sicherheit oder eher, damit die Regeln eingehalten werden. Der zweite ging mit Julia, unsere Liste durch, die wir mit dem Inhalt der Kisten angefertigt haben.

Alles wurde penibel kontrolliert und nur ein paar Sachen wurden beanstandet. In unserem Kamerastativ ist eine Libelle und diese funktioniert mit Flüssigkeit. Also musste der Teil vom Stativ abgeschraubt werden *g*.

Wir dürfen keine Messer, Gabeln und Scherren mitnehmen. Warum? Was können wir damit anstellen, wenn die Kisten nicht zur gleichen Zeit mit uns nach Deutschland transportiert werden und wir ohnehin keinen Zugang zu den Kisten haben. *Schulter zucken*

Auch Tischtennisbälle, Golfbälle oder Gegenstände, die mit „Luft“ gefüllt sind, sind nicht erlaubt. Diese können Explodieren, hat man uns erklärt.

Alle medizinischen Produkte dürfen auch nicht mit bzw. Tabletten, Wärmepflaster und flüssige Medikamente müssen mit uns ausreisen. Da bei der Zollkontrolle nicht genau definiert werden kann um was für Inhalt es sich handelt.

Wir mussten auch einige Unterlagen zusammensuchen, aber auch das ist eher normal. Schließlich muss auf beiden Seiten eine Zollkontrolle erfolgen. So ein Umzug nach Deutschland ist mit einigen Regeln verbunden an die man so gar nicht denkt. Die Einfuhr vom Hausrat nach Deutschland muss verzollt werden, außer einige bestimmte Voraussetzungen, wie das Leben im Ausland und der Besitz über 6 Monate und paar andere Punkte, sind erfüllt.

Als letzten Schritt musste ich dann noch sehr viele Dokumente bzw. Erklärungen unterschreiben.

Dank der guten Vorbereitung von Julia waren die Herrschaften nach zweieinhalb Stunden fertig. Als die Umzugsfirma bei uns eintraf teilte einer der Mitarbeiter uns mit, dass so wie wir vorbereitet waren, es typisch Deutsch war.

bo

Tokio

Wir waren mal wieder unterwegs.

Eine Stadt, die wir auf jeden Fall sehen wollten, war Tokio. Der Plan, den wir ursprünglich hatten, war Tokio im Zuge der Teilnahme am Tokio Marathon zu bereisen. Da wir aber kein Glück bei der Verlosung hatten, haben wir entschieden die Stadt ohne eine sportliche Aktivität anzuschauen.

Im Vorfeld haben wir uns wie immer ein paar YouTube Videos angeschaut und den ein oder anderen Bericht online gelesen. Nach unserer ersten Recherche waren wir doch etwas überfordert. Es gibt so viele Stadtteile und jeder ist anders.

Leider hatten wir in diesem Urlaub kein Glück mit dem Wetter. Es hat fast die ganze Zeit geregnet. Wir machten aber das Beste daraus.

Am 30. Mai landeten wir gegen 15 Uhr am Haneda Airport. Dies ist der Flughafen der näher am Stadtzentrum liegt. Von hier nahmen wir die U-Bahn in die Stadt. Was uns sofort aufgefallen war, ist die Tatsache, dass es im Zug sehr leiser war. Keine lauten Gespräche, keine Telefonate. Sehr erholsam und dass, obwohl die Bahn sehr voll war. Unser erster Stopp war unser Hotel Zimmer. Dieses Mal haben wir kein Zimmer der Marriott Gruppe gebucht, sondern sind in ein APA-Hotel gegangen, da diese viel günstiger sind. Wir haben nur circa 25% von dem was ein Marriott Zimmer gekostet hätte, gezahlt. Zugegeben, das Zimmer war sehr klein – normalerweise ist unser Bad größer als dieses Mal das ganze Zimmer. Wir wollten hier aber nur schlafen und so war es uns egal. Das Frühstück war gut und die Nächte erholsam. Die Sanitäranlagen zwar eng, aber alles sauber und ordentlich.

Hibiya Park

Den ersten Ausflug machten wir zum Hibiya Park. Ein kleiner schöner Park, der gerade für ein Festival vorbereitet wurde. Unser erstes Stadtviertel war anschließend Ginza. Ginza ist das Luxusviertel in Tokio. Hier findet man alle großen Luxuslabels. Mein Ziel war es ein paar neue Schuhe zu kaufen von der japanischen Firma Onitsuka Tiger. Wir haben zwar gesucht, aber am Ende waren die Läden überfüllt und der Bedarf doch nicht so groß. Dafür hat Julia ein paar Tage später einen Großeinkauf bei Asics gemacht. Hier haben wir zum ersten Mal gesehen, dass ein Sportgeschäft gegen eine geringe Gebühr Sportschuhe sowie Sportkleidung ausleiht.

Am nächsten Tag wollten wir mit einem Highlight starten. Die weltberühmte Kreuzung in Shibuya. Leider hat es immer noch geregnet und dieses Mal richtig stark. So konnten wir die Kreuzung mit ganz vielen Regenschirmen von oben aus dem Starbucks bewundern.

Im gleichen Gebäude hatte gerade ein Popup Store seine Zelte aufgeschlagen und zwar das von Star Wars. Das durften wir nicht verpassen. Wir schlenderten anschließend durch die Straßen und Gassen Shibuyas und schauten in den ein oder anderen Laden rein. Don Quijote war ein Highlight. Ein 24/7 Laden der viele verschiedene Dinge über 10 Stockwerke verkauft. Zum Beispiel KitKat in verschiedensten Geschmacksrichtungen die ich vorher nie gesehen habe. Wahnsinn. Die Aufteilung der Toiletten war auch spannend. Aber seht selbst.

Mein Highlight des Shoppens war der Besuch des Rapha Stores, eine Marke für Fahrradkleidung.

Für den Abend hatten wir Tickets für eine japanische Tanzperformance. Diese war richtig schön und sehr bunt.

Von hier aus gingen wir in ein rein veganes Restaurant und anschließend zu Senso-Ji Tempel. Dieser war sehr beeindruckend. Allerdings auch wieder überfüllt mit Touristen. Als ich mit einem in traditionelle Kleidung gekleidetem Pärchen ein Bild machen wollte, stellte es sich heraus, dass diese aus China waren. Daraufhin achteten wir etwas mehr auf das Gesprochene und stellten fest, dass ein großer Teil der Anwesenden aus China stammte.

Auf dem Rückweg vom Tempel zum Hotel fiel mir auf, dass wir nicht weit weg von einem Hard Rock Café sind und so machten wir noch einen Abstecher dort hin. Allerdings sind wir eine Station zu spät aus der U-Bahn ausgestiegen und mussten 800m zurücklaufen. Diese 800m waren aber so voll und laut, dass wir Mühe hatten uns durchzukämpfen. Es war eine „Fressmeile“, die wir so noch nicht gesehen hatten.

Am 1. Juni hatten wir endlich etwas Sonne und haben Ginza nochmal bei Sonnenschein angeschaut. Gleich viel schöner. Zum Mittagessen gingen wir dann in den Bahnhof und mussten ein Fahrticket lösen, damit wir zum Restaurant gelangen konnten. Es hat sich aber gelohnt. Der beste Ramen den ich je gegessen habe!

Danach ging es wieder nach Shibuya in die Takeshita Street. Dieses Gebiet ist für Cosplay bekannt. Wir haben viele verschiedene Kostüme und verkleidete Menschen gesehen. Gegen Abend hat es wieder geregnet und alle Leute eilten zur Bahnstation. Spätestens jetzt wissen wir, was eine volle Bahn ist. Der Tag war aber noch nicht rum. Wir wollten noch den Godzilla sehen der von einem Haus schaut. Auf dem Weg dorthin gingen wir durch die Piss-Ally, die ebenfalls auf der Must-to-do Liste stand.

Zum Abendessen wollten wir in einem kleinen in unserer App als eines der bestens bewerteten Restaurants in Tokio zu Abend essen. An diesem Abend gab es ein Live-Auftritt weshalb alle Tische bereits reserviert waren. Wir ergatterten noch die letzten zwei Plätze an der Bar. Ich habe zwar nichts verstanden, aber die Musik war trotzdem sehr schön und wir wurden kulinarisch verwöhnt. Ein wunderschöner letzter Abend in Tokio.

Am letzten Tag wollte ich noch in den Stadtteil, in den man Küchenzubehör kaufen kann – mein Ziel war ein handgeschmiedetes Küchenmesser. Ich wurde fündig!

Von hier aus ging es dann direkt zum Flughafen und ein weiterer Kurztrip ging zu Ende.

Ich kann Tokio sehr empfehlen! Nach Singapur meine zweitliebste Großstadt.

bo

Phuket

Nach dem Triathlon begann für uns der Reiseathlon. 😉

Nach dem intensiven Training für meine erste Mitteldistanz, hatten wir alle etwas Erholung nötig . Zur Feier meines halbrunden Geburtstags beschlossen wir nach Phuket, Thailand zu verreisen.

Angekommen in Phuket wurden unsere Zimmer dank des Statuses auf eine kleine Villa mit einem kleinen Pool upgegraded.

Die Voraussetzungen für einen Erholungsurlaub waren damit gegeben.

Direkt nach dem Aufwachen konnten wir im Pool vor dem Frühstück das kühle Nass genießen. Wir verbrachten damit einige Zeit im Pool.

Aber nur faul auf den Liegen am Beckenrand zu liegen, war natürlich nicht drin.

Also verließen wir das Hotel um Phukets Altstadt zu entdecken. Dort fanden wir verschiedene Instagram Spots, einige Tempel sowie viele kleine vegane Restaurants. Wir flanierten viel durch die Straßen und ließen uns in verschiedenen Cafés gut gehen.

Eine kleine Laufrunde durfte natürlich nicht fehlen.

Außerdem nahmen wir an einer Vogelbeobachtungstour teil. Leider hatten wir an dem Vormittag wenig Glück.

So verflogen 8 Tage Urlaub im Nu. Wir hatten Zeit gehabt Kraft für die bevorstehende Zeit zu tanken. Es war eine wunderschöne Zeit auf Phuket.

ju

Die ersten Vorzeichen

Während in Peking schon seit einigen Wochen der Frühling manchmal mehr, manchmal weniger erfolgreich den Einzug hält, sind die Vorzeichen der Aufbruchsstimmung in unserer Wohnung nicht mehr zu verkennen.

Aufbruchsstimmung?

Ende August endet unsere Zeit in Peking und die Rückkehr nach Deutschland, genauer gesagt nach Herrenberg, steht an. Wir haben daher angefangen unseren Haushalt in Peking so langsam aufzulösen. Manches ging richtig schnell von statten und die anbahnenden Ereignisse warfen ihre Schatten voraus.

Die Deadline erzeugte auch einen gewissen Druck. Für viele Städte, die bisher noch auf der ToDo-List standen, haben wir nun Kurztrips geplant.

Parallel laufen die Vorbereitungen für die Zeit in Deutschland auf Hochtouren.

Die Vorfreude auf den neuen auf uns zukommenden Lebensabschnitt ist groß.

ju

Triathlosupport in Taiwan

Kaum eine Woche nach der Teilnahme beim T100 in Singapur, befand ich mich mit einer Freundin auf dem Weg nach Taiwan, genau genommen auf die Insel Penghu. Dort sollte eine Ironman Veranstaltung stattfinden, bei dem die besagte Freundin teilnehmen wollte. Meine Aufgabe war es sie dabei zu begleiten und zu unterstützen – ich schlüpfte also wieder in meine Rolle als Triathlonsupport.

Am Freitag Morgen trafen wir uns am Pekinger Flughafen und nahmen den Flug nach Taipeh. Nach einem Wechsel des Flughafens in Taipeh ging es mit einer etwas kleineren Maschine auf die Insel. Auf dem Flughafen wimmelte es nur so von Triathleten und Fahrradkoffern. Wie immer trugen sie alle ihre Finisher Shirts. Hier bot sich die richtige Kulisse. Wo sonst als bei so einer Veranstaltung werden die zur Schau getragenen Erfolge gebührend gewürdigt.

In unserem Hotel waren wenig Triathleten, weshalb wir erst am Samstag Morgen so richtig in die Triathlon Atmosphäre eintauchten.

Bereits kurz nach unserer Ankunft in Taiwan wurde für Peking eine Unwetterwarnung herausgegeben. Ein schwerer Sturm kam auf Peking zu und die Stadt verfiel kurz in Schockstarre. Glücklicherweise fegte der Sturm eher mild als befürchtet durch die Stadt.

Er setzte jedoch seinen Weg fort Richtung Süden und erreichte am Samstag Abend die Insel. Es stürmte und tobte. Die Nacht auf den Sonntag und damit vor dem Wettkampf war wenig erholsam, denn das Unbehagen über die Wetterbedingungen hing wortwörtlich in der Luft.

Am Sonntag Morgen fegten immer noch heftige Windböen über die Insel. Zu unserer Überraschung waren die anderen Teilnehmer über das wellige Meer weniger besorgt. Zu unserer Erleichterung wurde das Schwimmen wegen den schlechten Wetterverhältnissen gekürzt. Aber auch draußen auf dem Rad, war es aus meiner Perspektive kein Spaß, den es erforderte volle Konzentration.

„Meine“ Triathletin absolvierte souverän ihren Wettkampf.

Am Montag ging es für mich bereits um 12 Uhr wieder zurück nach Taipeh. Ich hatte weniger als 24 Stunden um die Hauptstadt zu erkunden und zog sofort nach meiner Ankunft los. Auch wenn ich am Vortag bereits über 22.000 Schritte gelaufen war, wollte ich zu einem Aussichtspunkt wandern um einen Blick über Taipeh zu haben.

In wenigen Stunden kam ich vorbei am Taipei Municipal Stadium, spazierte durch den Zhongshan Park, Xiangshan Park und wanderte auf den Elephant Mountain.

Beim Wandern verlor ich mein Brillenetui mit meiner Brille. Worauf ich mich die nächsten verbleibenden Stunden in Taipeh weiterhin meiner Sonnenbrille bedienen musste. Man trifft wenig Menschen die bei Dunkelheit noch mit Sonnenbrille durch die Gassen schlendern oder diese im Flugzeug tragen. Ich war unfreiwillig cool.

Am Abend ging es noch in den 101 Taipeh Turm. Die Aussicht als solche war weniger beeindruckend, als der Besuch der Kugel die zwischen dem 87. und 92. Stockwerk hängt und bei einem Erdbeben oder Unwetter die Schwingung des Gebäudes abfängt. Faszinierend. Trotzdem möchte ich keinem dieser Ereignisse in dieser schwindelerregender Höhe beiwohnen.

Was mir an Taipeh gefallen hat, sind die kleinen alternativen Gassen mit verschiedenen sehr schönen Kaffees oder Restaurants, die eine wunderschöne Atmosphäre zaubern.

Wir genossen noch den Abend und ein leckeres Frühstück in der Stadt, bevor es wieder zurück nach Peking ging.

Eine weitere Stadt auf meiner Liste: Check.

ju

4 Tages Trip nach Deutschland

Wie bereits geschrieben, kommen wir Ende August wieder zurück nach Deutschland. Damit das neue Leben an alter Wirkungsstätte nicht allzu stressig wird, haben wir beschlossen bereits einmal vor der Ausreise nach Deutschland zu kommen und einige vorbereitende Maßnahmen zu treffen. Der 1. Mai – Feiertag ergab sich als ideale Gelegenheit für drei Tage Deutschland zu besuchen.

Da der Wohnungsmarkt aktuell etwas kritisch ist, haben wir bereits im Januar mit der Wohnungssuche begonnen. Mein Wunsch war eine Altstadtwohnung in Stuttgart, Tübingen oder Herrenberg. Nach nur zwei Wochen Suche hatte Julia eine sehr schöne Wohnung in Herrenberg gefunden. Wir kontaktierten den Vermieter und bekamen relativ schnell eine Antwort und machten mit dem Vermieter einen Besichtigungstermin aus, den meine Eltern wahrgenommen haben. Mit zusätzlichen Bildern und dem Eindruck der Eltern entschieden wir die Wohnung anzumieten. Somit sind wir bereits seit Frühling 2025 Mieter einer Wohnung in Herrenberg.

So viel zu dem Geschehen im Vorfeld.

Am 1. Mai kurz nach Mitternacht flogen wir von Peking über Istanbul nach Stuttgart. Der Flug mit der „Turkish Airlines“ war sehr gut. Die Lounge in Istanbul ist riesig und die Auswahl an Getränken und Speisen hervorragend. Leider war die Lounge wegen des Feiertages sehr voll.

Nach 15 Stunden Reisezeit hatten wir den Flughafen Stuttgart erreicht. Meine Eltern trafen uns auf dem Flughafen um uns mit unseren sieben Sachen zu helfen. Tatsächlich hatten wir zwei Koffer mit jeweils 30 kg, einen Fahrradkoffer, einen weiteren Koffer mit 20 kg und zwei weitere Handgepäckstücke zusätzlich zu unseren Rucksäcken. Wie ihr lesen könnt waren wir voll beladen und freuten uns über die Hilfe. Gemeinsam fuhren wir mit der S-Bahn nach Herrenberg. Vom Bahnhof Herrenberg bis zu unserer neuen Wohnung sind es nur ein paar Minuten zu Fuß. Gegen 12:00 Uhr standen wir dann das erste Mal vor unserer neuen Wohnung.

Die Wohnung ist sehr schön. Nur das Wohnzimmer ist etwas klein. Das entsprach aber dem Eindruck den die Eltern bereits hatten und den Bildern die wir gesehen haben. Aber da wir kein klassisches Wohnzimmer haben wollen, passt das sehr gut für uns. Wir stellten unser Gepäck in die Wohnung und fuhren dann zu meinen Eltern wo wir mit einem leckerem schwäbischen Mittagessen – Maultaschen mit Kartoffelsalat – verwöhnt wurden. Am Nachmittag machten wir noch mal einen Ausflug in die Wohnung um sich etwas genauer umzuschauen. Am Abend fielen wir übermüdet ins Bett, denn wir waren zwischenzeitlich seit 44 Stunden auf den Beinen.

Am Freitagmorgen ging es früh los. Nach einem ausgiebigem Frühstück ging es zur Autovermietung. Während Julia den Transporter abholte, fuhr ich mit meiner Mama weiter zum IKEA. Julia hatte bereits alle Möbel im Vorfeld bestellt und so mussten wir diese nur noch bei click & collect abholen. Wir warteten noch 15 Minuten, bis der Markt aufgemacht hat und kurze Zeit später kam auch Julia mit dem Sprinter an. Die Kartons wurden schnell eingeladen und schon ging es nach Herrenberg.

Die Möbel waren sehr schnell ausgeladen und wir hatten sogar noch Zeit, die ersten Möbel aufzubauen, bevor wir dann wieder nach Gärtringen zum Mittagessen fuhren.

Am Freitagnachmittag ging es für Julia und mich nach Nagold zu Architare. Hier suchten wir uns Möbel für Wohnzimmer und Esszimmer aus. Die Zeit verflog viel zu schnell und wir hatten leider nicht genügend Zeit, um alles auszusuchen. Gegen 16:00 Uhr mussten wir wieder nach Gärtringen fahren, da Julias Verwandtschaft in Trossingen auf sie wartete. Nach Julias ankommen wurden ruckzuck alle, vor über zweieinhalb Jahren eingelagerten Dinge, in den Sprinter geladen. 

Julia konnte mit ihrer Mama, ihren Schwestern, Nichten und Neffen noch ein paar lustige Stunden verbringen.

Am nächsten Morgen ging es ebenfalls bereits früh wieder in die Wohnung, wo die restlichen Möbel aufgebaut wurden. Gegen 9 Uhr kam Julia und ihre Verwandtschaft mit vollem Sprinter an.

Durch die große Anzahl an Helfern ging das Ausladen sehr schnell und wir waren gegen 10:00 Uhr bereits fertig. Da wir so schnell waren, beschlossen wir nochmal zu IKEA zu fahren und noch ein paar Möbel zu kaufen. Es fehlten noch ein paar Schubladen und Bretter. Ein Teil der Helfer verabschiedete sich, während der andere mit zum Ikea fuhr.

Mein Papa und ich blieben in der Wohnung und bauten die Möbel auf, die aus Trossingen ankamen. Als dann der IKEA Trupp wieder da war, wurde schnell zu Mittag gegessen. Anschließend musste noch der Sprinter weggebracht werden.

Am Samstagabend waren alle Möbel aufgebaut.

Nach einem guten Frühstück ging es am Sonntag ein letztes Mal in die Wohnung. Wir räumten die Kisten aus, damit die bestellten Möbel die während unserer Abwesenheit geliefert werden, aufgebaut werden können.

Am Sonntagnachmittag gegen 15:00 Uhr mussten wir zum Bahnhof. Mit der S-Bahn sind wir zum Flughafen Stuttgart gefahren und anschließend von Stuttgart über Istanbul nach Peking geflogen. Leider hatte der Anschlussflug in Istanbul eine Verspätung. So mussten wir in Istanbul viereinhalb Stunden auf den Weiterflug warten.

In Summe war es ein erfolgreicher Kurztripp. Insbesondere deswegen, weil wir mal wieder die volle Unterstützung der Familie hatten. Ohne diese hätten wir es nicht geschafft. Bereits im Vorfeld wurde viel organisiert und ins Detail geplant, um möglichst viel in der Kürze der Zeit zu schaffen. Wir wurden bekocht, beherbergt, beraten und begleitet. Ein riesiges Dankeschön auch an dieser Stelle an alle die uns bei unseren Abenteuern immer wieder unterstützend zur Seite stehen. Umso schöner war es, dass wir nicht nur viel geschafft haben, sondern auch etwas Quality Time mit der Familie hatten.

bo

T100 in Singapur

Vor ungefähr einem Jahr, in einem Zustand der geistigen Umnachtung, meldete ich mich für die Triathlon-Veranstaltung in Singapur an.

2 Kilometer Schwimmen, gefolgt von 80 Kilometern auf dem Rad und dem anschließendem 18 Kilometer Lauf. In Summe 100 km.

Zu diesem Zeitpunkt habe ich weder eine olympische Disziplin gemacht, noch bin ich 2 Kilometer am Stück geschwommen.

Was mich dazu motiviert hat, kann ich im Nachhinein nicht wirklich beantworten. Der bevorstehende halbrunde Geburtstag und die Einsicht, dass manche Gelegenheiten sich nie wieder ergeben würden, könnten die Gründe dafür sein. Die Tatsache, dass ich unter dem Sternzeichen des Widders geboren wurde und damit bereits als Kind schon Hartnäckigkeit, manchmal zum Leid meiner Eltern, bewiesen habe, ebenfalls. Aber warum musste es, im Anbetracht der vielen Höhenmeter auf der Radstrecke und der hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, gleich das härteste Rennen sein? Ich glaube, ich wollte mir selbst beweisen, dass ich es schaffen kann.

Mir war klar, dass dieses Rennen ohne eine gründliche Vorbereitung zu einer großen Qual werden könnte. Außerdem hatte ich Angst, die CutOff Zeit (6,5 Stunden) nicht einhalten zu können. Noch größere Sorgen hatte ich, was übrigens auf die meisten Triathleten zutrifft, vor dem Schwimmen.

Die Motivation für das Training war oft von Angst impliziert. Der Schweinehund, von dem ich bereits berichtet habe, hatte absolut keine Chance. Mal mehr, mal weniger konsequent, durch kleine Wehwehchen und Urlaube bedingt, zog ich also meinen Trainingsplan durch.

Die letzten Wochen vor dem entscheidenden Tag lebte ich im Wechselbad der Gefühle. Mal war ich zuversichtlich, es in Summe gut zu schaffen, mal war da wieder die Sorge vor cutoff Zeiten, dann wieder die Angst vor dem Schwimmen. Glücklicherweise wurde ich von einigen Menschen umgeben, die mir mit konkreten Tatsachen den Rücken stärkten und gut zuredeten.

Tatsächlich reagierte meine Pekinger Umgebung mit Ehrfurcht auf mein Vorhaben. Sie alle glaubten an mich. Danke.

Am 6. April um 7 Uhr morgens war es dann soweit. Alle Damen in meiner Altersklasse 45-49 und älter gingen an den Start. Es wurde im Marina Bay geschwommen, die eigens für dieses Rennen zum Schwimmen freigegeben wurde. Es können also nicht sehr viele Menschen von sich behaupten, hier geschwommen zu haben.

Die Aufregung saß tief in mir. Ich war sehr kurzatmig, was das Kraulen komplett behinderte. Ebenso konnte ich nicht wirklich Brustschwimmen, da ich zum falschen Zeitpunkt den Reflex zum Einatmen verspürte. So schwamm ich erst mal im Oma Brustschwimmstil. Aber ich kam vorwärts und das war in dem Moment wichtig. Nach einer Weile legte sich dann die Aufregung und ich konnte richtig Brustschwimmen und zum Schluss dann Kraulen, nachdem die Beine, die in Summe noch über 98 km vor sich hatten, anfingen, sich schwer anzufühlen.

Raus aus dem Wasser war ich super glücklich. Meine Sorgendisziplin hatte ich gemeistert und ich war stolz nicht das Handtuch geworfen zu haben. Die Idee hatte ich tatsächlich kurz gehabt, jedoch schnell verworfen, denn dann wären alle die Trainingsstunden auf dem Rad und Laufband umsonst gewesen. Ich wollte heute schließlich abliefern.

Auf der Fahrradstrecke ging dann direkt der Spaß los. Die erste Brücke mit etlichen Höhenmetern fühlte sich wie eine Wand an. Uff. Die Radrunde musste fünf Mal absolviert werden und ich verfluchte insgeheim den Streckenplaner. Ich überholte einige müde Duathleten die an der Brücke zum Schieben abgestiegen sind. Das beflügelte mich natürlich sehr. Spätestens bei der fünften Runde, kämpfte auch ich. Mein Sitzfleisch freute sich auf den anstehenden Lauf.

Der Lauf ging gut von Statten. Direkt nach paar Metern traf ich auf Boris der mir bereits ein paar nasse Schwämme zum Kühlen überreichte. Er überholte mich auf der Radstrecke und war mir einige Kilometer voraus. Ich entschied auf meinen Körper zu hören und lief langsamer als ursprünglich geplant – Ankommen war wichtiger. Sicherlich habe ich dabei zu tief gegriffen. Aber es war egal, denn in meiner Altersklasse kam ich als 7. ins Ziel und sicherte mir damit eine Einladung für die Triathlon -100 km- Age group world championship in Qatar.

Auf den letzten Metern Richtung Ziel war ich super glücklich. Zum Wundern mancher Zuschauer feierte ich mich selbst, auch wenn ich nicht besonders schnell war. Aber ich habe es geschafft.

Im Ziel wurde ich von Boris in Empfang genommen und gefeiert. Er durfte mir sogar die Medaille überreichen. Ein unvergesslicher Moment, den Boris hat zu keinem Zeitpunkt an mir gezweifelt und mich immer wieder motiviert und auf der Strecke versorgt. Nun habe ich meine erste Mitteldistanz hinter mir.

Meine Hoffnungen, nach dem Rennen in Singapur wieder weniger zu trainieren und meinen Fokus auf die Chinesisch-Prüfung zu verlagern, verpufften mit der Möglichkeit in Qatar zu starten recht schnell.

Natürlich habe ich mir über die Teilnahme in Qatar einige Gedanken gemacht, insbesondere im Hinblick auf meine fehlende Leidenschaft zum Schwimmen. Aber vermutlich ist es wieder eine dieser Möglichkeiten, die mir kein zweites Mal gewährt wird.

ju

Weihnachtsurlaub 2024 Teil 3 – Sydney

Am Ende des Roadtrips von Melbourne nach Sydney standen uns noch ein paar Tage in Sydney bevor.

Nach der Abgabe des Campers fuhren wir mit einem Uber zum Hotel. Den letzten Tag unseres Trips mit dem Camper gestalteten wir bewusst kürzer, um Zeit zu haben sich in der Stadt zu orientieren, denn schließlich stand Silvester und das weltberühmte Sydney Feuerwerk bevor.

Nach der Ankunft im Hotel bezogen wir unser Zimmer und nahmen erst mal eine schnelle Dusche bevor wir zum Mittagessen gegangen sind. Die Freude auf das Bad könnt ihr euch sicher gut vorstellen.

Leider hatten wir das gleiche Problem wie wenige Wochen später in Vietnam. Viele Restaurants hatten geschlossen. Die Suche nach einem veganem Restaurant gestaltete sich daher etwas langwieriger als gedacht. Dabei ist die übliche Auswahl wirklich groß.

Auf dem Rückweg gab es eine große Portion Eis und Churros bevor wir uns das unweit gelegene Universitätsgelände anschauten. Ein riesiges Gelände bestehend aus Gebäuden verschiedener Bauepochen. Sehr beeindruckend.

Der Tag war noch nicht zu Ende. Es ging mit dem Uber direkt weiter zum Opern Haus, dem Wahrzeichen von Sydney. Im Hafen stoßen wir auf ein Kreuzfahrtschiff. Leider waren alle Führungen im Opernhaus bereits weit in Voraus ausgebucht, weshalb wir uns nur in der Eingangshalle und draußen auf dem Gelände umgeschaut haben. Die Stadt quellte über vor Touristen.

Zurück ging es durch den botanischen Garten und an vielen weiteren Gebäuden im viktorianischem Still in die Innenstadt, zum Abendessen zum Jimmy’s Falafel. Wir schlenderten noch weiter durch die Stadt und genossen den Abend bei sehr angenehmen Temperaturen. Satt und sehr erschöpft fielen wir am Abend in das große weiche Bett. Was für eine Wohltat, insbesondere für meinen Rücken, der glücklicherweise erst am letzten Tag die Konsequenz aus den langen Autofahrten und schlechter Matratze, in Form von Rückenschmerzen, zog.

Am zweiten Tag ließen wir uns nach einem ausgiebigem Frühstück durch die Stadt auf der Suche nach einem guten Spot für das Feuerwerk treiben. Dabei wurden wir Zeugen wie die Polizei ein Verkehrshütchen vom Kopf der Queen Victoria Statue holte. Ein Schauspiel, das einige Schaulustige versammelte. Die Polizei erntete nach einem erfolgreichem Einsatz, Beifall. Eine insgesamt sehr gelassene Situation. Vielleicht erlaubt sich der gleiche Scherzkeks den Spaß immer wieder aufs Neue.

Wir haben uns im Vorfeld, leider jedoch nicht früh genug, zum Thema Feuerwerk und optimaler Aussichtspunkt informiert und waren etwas schockiert. Vielleicht hätten wir uns mit diesen Infos gegen Silvester in Sydney entschieden. Aber der ursprüngliche Gedanke in einer Metropole mit einem Feuerwerk der Superlative ins neue Jahr zu starten, hörte sich einfach gigantisch an. So ähnlich wie das Zelten zu Zweit im Wald romantischer klingt, als es, zumindest in meinen Augen, ist. Ich erinnere an Jungle Glamping im Sommer auf Bali.

Jedenfalls entschieden wir, weder einen vierstelligen Betrag für einen sechsstündigen Aufenthalt auf einem Boot zu bezahlen, noch bereits um sechs Uhr morgens einen Platz auf einer der Wiesen zu ergattern um dort den ganzen Tag auszuharren. Respekt an alle die das auf sich nehmen, aber wir wollten mit der Zeit etwas anderes anfangen. Witzigerweise erzählten uns die Einheimischen, dass sie nie zum Feuerwerk gehen, weil die Stadt an diesen Tagen wegen der Touristen aus den Nähten platzt. Sie schauen es sich im Fernsehen an.

Am Ende landeten wir in Darling Harbor und schauten uns von dort aus das Feuerwerk an. Es war beeindruckend. Die Organisation war wirklich sehr gut. Die ganzen Menschenmengen wurden dermaßen kontrolliert und sicher bewegt. Respekt.

Den ersten Tag des neuen Jahres startet wir mit einem Strandbesuch am berühmten Bondi Beach. Es war im Gegensatz zum Coogee Beach nicht zu überlaufen und sehr schön. Dabei wird es in der Regel eher andersrum beschrieben. Die Sonne knallte gnadenlos und Boris und die Kinder holten sich einen Sonnenbrand. Eins habe ich nach über zwei Jahren China gelernt: Eincremen und anziehen. In der Sonne liegen ist nicht. Widerspricht vollkommen der Deutschen Mentalität. Ich weiß. Aber das ist einer der Gründe warum viele asiatische Frauen wesentlich jünger aussehen und es sehr schwer ist ihr Alter zu schätzen.

Für den zweiten Januar entschieden wir eine Walking Tour durch Sydney zu machen. Es war wirklich spannend und wir kamen nicht nur an den ganzen Sehenswürdigkeiten wie der Harbour Bridge, dem Rathaus, dem Hyde Park, dem ersten Krankenhaus und diversen Statuen sondern auch zu den Rocks und auch zu der Gasse mit den Vogelkäfigen. Diese spielen die aus der Stadt verschwundenen Vogelstimmen ab. Wir hörten viele spannende und interessante Geschichten zur städtebaulichen Entwicklung und Menschen in Sydney. Unser Guide war richtig cool. Er gestaltete die Führung mit vielen Kommentaren und Rätseln spannend und witzig. Wir genossen die Tour und können es wirklich empfehlen.

Am dritten Januar und unserem vorletzten Tag machten wir einen Ausflug zum Luna Park. Von dort aus ging es über die Harbour bridge zurück. Den Rest des Tages verbrachten wir mit schlendern und shoppen in den Einkaufsmalls.

Bevor es am folgenden Tag am Abend zum Flughafen ging, besorgten wir noch die letzten Mitbringsel und genossen einfach die Zeit.

Schon waren 13 Tage unserer Australienreise vergangen. Es war eine wunderschöne Reise die wir sehr genossen haben. Wir haben wirklich sehr viel gesehen und erlebt.

Australien, ich weiß es ist sehr weit gefasst, gehört für mich zu einem der schönsten Reisezielen. Vielleicht liegt es auch an unserem Hunger nach Westen. Ich weiß es nicht.

ju

Weihnachtsurlaub 2024 Teil 2 – mit dem Camper von Melbourne nach Sydney

Camper – Liebe oder Hass? Wie wir dazu stehen, werden wir zum Schluss verraten. Ich denke es verhält sich ähnlich wie mit Nutella mit Butter oder nur Nutella aufs Brot. Es gibt diese zwei verschiedene Lager. Entweder man mag es oder man mag es nicht. Oder?

Jedenfalls kann ich euch verraten, dass unser Trip mit dem Camper den berühmten Satz von Matthias Claudius: „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was verzählen“, bestätigt hat.

Wie schon erwähnt holten wir am Heiligabend unseren Camper ab. Die Übergabe war relativ schnell und nach einer kurzen Einweisung in die Geräte verliesen wir immernoch etwas ahnungslos, aber frohen Mutes das Gelände. Zwei wichtige Dinge waren stets zu beachten: Linksverkehr und 8 Meter Camperlänge. So kündigte ich, wie bereits bei unserem ersten Trip in Australien, meinem Beifahrer an jeder Kreuzung meine Spurwahl an. Nur um sicher zu gehen.

Wir steuerten in unmittelbarer Nähe ein Supermarkt an, um die Vorräte für die vor uns liegenden Tage zu besorgen. Ebenso das „Weihnachtsmenü“, welches einfachheitshalber aus Burgern bestand. Während Boris einen zweiten Supermarkt aufsuchte, reinigte ich kurz die Schränke und die Oberflächen.

Ohne viel Zeit zu verlieren, ging es über Geelong an die Küste in Queenscliff. Das ist nicht der direkte Weg nach Sydney, ich weiß. Aber wir wollten die Great Ocean Road fahren und nahmen dafür und noch für einen anderen Ort einen Umweg in Kauf.

In Queenscliff machten wir eine erste Pause mit Mittagessen und eine Runde Espresso mit der eigens dafür mitgebrachten Bialetti. Von hier aus fuhren wir noch viele weitere Kilometer auf der Great Ocean Road, die sich entlang der Küste schlängelte. Unterwegs hielten wir immer wieder an und genossen die fantastischen Ausblicke auf den Ozean und die beeindruckenden Inseln. Unser Ziel für den ersten Tag war Princetown. Hier befand sich ein Naherholungsgebiet wo wir uns einen Stellplatz angemietet haben. Manche Ortschaften waren von den Kakadus übersäht. Man braucht hier keinen Zoo zu besuchen. Die Natur ist vor der Haustür bzw. Campertür.

Angekommen auf dem Platz, startete der Aufbau. Während die Kinder, zumindest Bianca, sich an den unweit grasenden Kängurus nicht satt sehen und genug freuen konnte, richteten die Erwachsenen das Abendessen. Boris genoss es, mal wieder Zeit zum Kochen zu haben bzw. einem Männerhobby – dem Grillen – nachzugehen.

Die Kängurus waren nicht Menschenscheu und kamen gegen Abend sogar näher zu den Campern. Sie waren zu meiner Beruhigung auch nicht aggressiv, denn im Vorfeld hat meine so manche Geschichten über boxende Kängurus gehört. Wir haben tatsächlich welche bei einem Streit beobachten können.

Es dauerte eine Weile bis wir uns einrichteten. Denn schließlich mussten die Betten aufgebaut und bezogen werden. Dabei mussten unsere Sachen erst Mal Platz finden. Wie es so oft ist, das sei vorwegzunehmen, fanden in den letzten Tagen alle Sachen erst so richtig ihren Platz.

Wir fühlten uns sicher, allerdings forderte die 7 cm dicke Schaumstoffmatratze unsere verwöhnten Körper heraus. An Nachtruhe war daher nicht wirklich zu denken.

Am nächsten Morgen genossen wir unser Frühstück bevor wir wieder zusammen packen und aufbrechen mussten.

Wir setzten unsere Fahrt entlang der Great Ocean Road fort. Ein großes Ziel waren die zwölf Apostel. Ein beeindruckendes Werk der Natur.

Unterwegs gab es immer wieder Haltebuchten. Hier posten viele für ein besonderes Urlaubsfoto. Die Bilder waren bestens geeignet für Fernwehkalender und hatten eindeutig Neidfaktor.

Wir fuhren bis nach Murnan‘s Bay bevor uns unser Weg ins Landesinnere führte. In der Nähe der Hopkins Falls machten wir eine Mittagspause bevor wir zu den Grampians fuhren. Unterwegs gab es einige Umleitungen wegen Feuer die uns etwas stutzig machten. Da wir keine negativen Nachrichten von unserem gebuchten Campingplatz hatten, fuhren wir zielstrebig Richtung Norden. In der Ferne stiegen aus dem Berg leichte Rauchwolken auf. Nach einer Weile kamen wir auf eine Straße die durch einen Wald führte, der offensichtlich vor kurzem brannte. Nur die Spitzen hoher Bäume waren teilweise noch grün, während die Baumstämme von den Flammen schwarz geleckt wurden. Wir sahen auch einen, auf dem Boden liegenden, Baumstamm, der noch leicht vor sich hin rauchte. Unser Bauchgefühl wurde zunehmend schlechter. Die Rauchwolken aus dem vor uns liegendem Berg wurden immer größer. Schließlich kamen uns mehrere Feuerwehrfahrzeuge entgegen, die uns nach unserem Ziel fragten und uns dann mitteilten, dass unser anvisierter Campingplatz in den Grampians evakuiert wurde. Das war schon fast zu erwarten. Eigentlich waren wir schon fast etwas erleichtert, denn eine Weiterfahrt Richtung des vor uns liegenden rauchenden Berges bereitete uns zunehmend größere Bauchschmerzen. Mit dem 8 Meter langem Camper drehte ich dann auf der Straße, was erstaunlich gut ging. Das ging gefühlt besser als mit dem Sharan vor sehr langer Zeit.

Ein paar Fakten zu diesem verheerendem Brand: 76.000 Hektar Nationalpark und Ackerland wurden verbrannt. Es hatte einen Umfang von 422 Kilometer. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Dabei war dieser Brand größer als der Brand in Kalifornien.

Also machten wir uns auf dem Weg aus dem Gebiet. Wir suchten bereits während der Fahrt nach einem neuen Campingplatz. Im Rückspiegel sahen wir die zunehmend größer werdende Rauchwolken die durch den Wind in den Osten getrieben wurden.

Die nächsten Kilometer wurde es im Auto etwas still.

Wir entschieden uns soweit in den Norden zu fahren wie es nur geht, um nicht mehr in der Windschneise des Rauchs zu sein. Es hatte etwas unheimliches an sich, auch wenn wir weit aus der Gefahrenzone waren.

Wir fuhren bis nach Green Hill Lake wo wir an einem idyllischem See unseren Camper aufbauten. Im Nachbarbaum landeten immer wieder Papageien die ich so in der freien Natur noch nie gesehen habe. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits 640 km auf dem Tachometer.

Wir haben uns meistens darum bemüht einen Campingplatz mit Dusche und Toilette im Vorfeld zu buchen, um mit der Campertechnik, insbesondere der Toilette wenig zu tun zu haben. Dies bedeutete, dass wenn jemand nachts auf die Toilette musste, musste er den Camper verlassen. Das hatte seine Vorteile, denn so haben wir nachts tatsächlich den wunderschönen Himmel sehen können. Die Sterne waren gefühlt viel näher und es waren viel mehr Sterne zu sehen. Wir haben die Milchstraße gesehen. Einfach wunderschön.

Am Tag drei der Tour wollten wir die Stadt Bendigo erreichen. Auf dem Weg dahin wollten wir die „the great Stupa of universal Compassion“ zu deutsch die große Stupa des universellen Mitgefühls uns anschauen.

Hier muss ich gestehen, dass ich mich im Vorfeld dazu nicht gut informiert habe. Das Gebäude an sich sah auf den Bildern architektonisch ansprechend aus und ein Tempel pro Urlaub muss schon sein ;-). Es handelt sich dabei wohl um die größte Stupa in der westlichen Welt mit einem Durchmesser von 50 Meter und 48 Metern Höhe. Deren Bau wurde im Jahr 2004 initiiert und 2009 eingeweiht. Im Vergleich zu den Tempeln die wir bisher gesehen haben, könnte es als Neugeborenes durchgehen.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich war enttäuscht. Die Stupa soll ein Nachbild einer Gyantse Stupa in Tibet sein. Das Gebäude ist höchstens aus der Vogelperspektive architektonisch wirklich beeindruckend. Im Inneren besticht es durch eine übertriebene Nüchternheit. Die Wärme und Geborgenheit die sonst so ein Tempel ausstrahlt, vermisste ich.

Draußen wehte an diesem Tag ein starker Wind. Da die Wege durch die Anlage und um den Tempel herum aus Sand bestanden, bescherte der Wind uns eine Art Peeling. Das Duschen auf dem Campingplatz schoben wir nicht lange auf, denn wir fühlten uns sandpaniert an.

Wir haderten nicht lange und entschieden uns Richtung Campingplatz in Bendigo aufzubrechen.

Meine Definition von Camper: Ein Homo sapiens, der ähnlich einem Radfahrer, stets eine Materialschlacht betreibt. Wir erkannten deutlich Parallelen. An der Ausstattung des Campers oder des Zeltes und des sonstigen Equipments ist die Erfahrungsstufe oder Häufigkeit des Campens/Zeltens eindeutig zu erkennen. Von integrierter Spülmaschine über Wäscheständer, Luftbefeuchter, sesselartige Campingstühle und übergroßen Grill ist alles zu finden. Ansonsten ein überaus hilfsbereites und freundliches Volk.

Da dies unsere erste Erfahrung mit den Campern war, können wir keine parallelen zu deutschen Campern ziehen. Fest steht, auf Grund der Anzahl der Campingfahrzeuge die uns auf den Straßen entgegen kamen, lieben die Australier zu campen. Die vielen Naturschutzgebiete bieten sich dafür auch hervorragend an.

Am nächsten Tag war unser Ziel möglichst viele Kilometer zurück zu legen um möglichst weit Richtung Osten zu kommen um am folgenden Tag dann an der Ostküste auf den Ozean wieder zu stoßen.

Mit 823 km auf dem Tachometer starteten wir die Tour. Wir deckten uns vorsichtshalber noch mit Lebensmittel ein, denn unser nächster Campingplatz war mitten in einem Naturschutzgebiet.

Wir erreichten den Chiltern-Mount-Pilot Nationalpark zum Mittagessen. Auf dem Parkplatz waren wir die einzigen mit einem Camper. Der Weg dahin war teilweise sehr eng, was sicherlich den einen oder anderen Camper abschreckte.

Wir machten einen kurzen Spaziergang bevor wir uns weiter auf den Weg machten. Die restlichen 100 km vor unserem eigentlichem Ziel für diesen Tag in Geehi, schlängelten sich durch den Nationalpark. Bei dieser Fahrzeuglänge konnten die Kurven teilweise nur mit 20 km/h gefahren werden. Aber es hat sich gelohnt. Der Campingplatz lag Mitten in einem Naturschutzgebiet. Und auch dieses Mal grasten die Kängurus unweit und hoppelten sogar einmal quer durch. Unweit befand sich ein Fluss mit glasklarem Wasser an dem die anderen Camper sich ihr Trinkwasser holten.

Zu unserer Enttäuschung sahen wir aus einem der umliegenden Berge Rauch aufsteigen. Die Sorge von zwei Tagen zuvor lag uns noch in den Knochen. Besorgt schauten wir Richtung des Berges. Andere Camper beruhigten uns und meinten, da wir nur eine Nacht da bleiben, haben wir nichts zu befürchten. Beim Abendessen, wir haben mal wieder gegrillt, wurden wir von Fliegen belagert, was uns leicht genervt hat. Darauf hin sagte Boris: „Julia, das war eine saublöde Idee. Wir sind keine Naturmenschen“. Dies sorgte für riesen Gelächter.

Am Morgen wuschen wir uns in dem oben genanntem Fluss, packten wieder zusammen und sattelten auf. Der restliche Weg schlängelte sich ähnlich wie die letzten Kilometer des Vortages durch den Wald. Wir hatten auch einige Höhenmeter die wir hinter uns bringen mussten. Die Gegend hier war wesentlich grüner als in der Gegend um Bendigo. Wir führen die Alpine Road und kamen schließlich, nachdem wir aus den Bergen raus waren in ein Gebiet das uns stark an Allgäu erinnerte. Es fühlte sich richtig heimelig an. Obwohl wir bereits seit einigen Tagen und bereits über 1000 km mit dem Camper zurückgelegt haben, konnten wir uns noch nicht satt sehen. Schließlich war der Ozean an Mills Beach in Sicht. Wir aßen zu Mittag bevor wir die letzten Kilometer bis zum Campingplatz antraten.

Wir Campten in NRMA Batemans Bay Holiday Resort mit allen Annehmlichkeiten wie Dusche und einer Campingküche.

Die meisten Kilometer hatten wir bereits hinter uns und das war gut so.

Am nächsten Tag lag der letzte Campingplatz und lediglich 150 km vor uns. Unterwegs machten wir einen Halt im Budderoo National Park. Wir machte eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall. Die Grillen waren teilweise richtig laut, dass man sich die Ohren zuhalten musste. Aber die Wanderung lohnte sich allemal.

Dieses mal kamen wir am frühen Nachmittag auf dem Campingplatz an und entschieden den vorletzten Tag mit Kaffe und Kuchen zu feiern.

Kennen Sie das Murphys Gesetz? Bei Murphys Gesetz (übersetzt aus dem amerikanischen: “ Murphy’s law “) handelt es sich um die Annahme, dass alles was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird.

Tja, auch bei uns fand es Anwendung. Wir wollten gerade unseren oben erwähnten Kaffe genießen, als ein Windstoß die Campingtür mit einem lautem Knall zufallen ließ. Dies geschah bisher schon dutzende Male. Nur dieses Mal fiel die Tür aus uns unerklärten Gründen ins Schloss. Die Fahrerkabine war ebenfalls abgeschlossen und die Schlüssel lagen neben dem Kochfeld im Camper. Uff. Vorahnend schlossen wir eine Versicherung für genau solche Fälle ab. Wir kontaktierten sofort die Servicehotlein und keine Stunde später rollte das Roadassistence Fahrzeug an. Wieder ein Erlebnis keinesgleichen.

Wir waren Zuschauer bei einem Einbruch in unser Auto. Leider erschwerte der Campingaufbau die Öffnung der Tür. Daraufhin wurden sämtliche weitere Öffnungen des Fahrzeugs nochmal gründlich untersucht. Es stellte sich heraus, dass die Luke für diversen Kabel, Schläuche und Stühle groß genug war um unter das große Bett im inneren des Fahrzeugs zu gelangen. Mit Zuhilfenahme einer Trittleiter kroch ich in diesen kleinen Raum und stemmte mich gegen die Auflage, auf der glücklicherweise keine Koffer lagen. Ich habe es geschafft und war drin. Halleluja. Nun stand einem gemütlichen Abend nicht mehr im Weg.

Der 30te Dezember ist angebrochen und damit unser letzter Tag mit dem Camper. Wir waren eigentlich erleichtert und freuten uns auf ein hoffentlich weiches Bett und eine anständige Dusche. Mehr Privatsphäre auf der Toilette und auch ansonsten einfach darauf, mehr Platz zu haben.

Doch es lagen noch ca 90 Kilometer vor uns. Wir fuhren die beeindruckende Lawrence Hargrave Drive, bekannt unter Great Pacific Drive. Warum auch immer hier die Straßennamen immer ein Great vorgesetzt haben. Die Seecliff bridge die wir passierten war wirklich beeindruckend. Nur leider war auf unserer Seite kein Parkplatz, so dass wir für einen Spaziergang über die Brücke nicht halten konnten. Nochmal umkehren wollten wir aber nicht. Für ein schönes Foto konnten wir dann am Bald Hill lookout halten. Allerdings handelte es sich um einen Busparkplatz. Von der Größe des Campers ausgehen, waren wir durchaus vergleichbar. Noch bevor wir aussteigen konnten, hielt eine Patrouille neben uns und wies uns auf das Schild hin. Erwischt. Aber auf unsere Bitte hin, nur einen Augenblick halten zu dürfen für ein schnelles Foto drückte die Dame ein oder beide Augen zu und ließ uns davon ziehen.

Wir gönnten uns noch eine letzte Portion Royal National Park bevor wir unser Ziel unweit von Sydney zur Abgabe des Campers ansteuerten.

Nach 1972,8 Kilometern verabschiedeten wir uns von unserem Zuhause der letzten Tage. Wir haben unterwegs sehr viel gesehen. Viele Nationalparks und Tiere. Leider oft auch am Straßenrand verweste Kadaver. Wir selbst hatten auch beinahe einen Zusammenstoß mit einem Känguru, wenn es sich im letzten Moment nicht von der Straße hätte retten können. Denn es war eingekesselt und konnte gerade noch in letzter Sekunde umdrehen, was auf vorgelagertem Körpergewicht auf zwei Beinen alles andere als einfach war. Ein anderes Mal querte ein Reptil gerade die Straße. Angesichts der vielen Kadaver waren wir immer sehr glücklich, wenn wir auf der Straße keinem Känguru oder anderem Tier begegnet sind.

Nun möchtet ihr vielleicht wissen zu welchem Lager wir denn nun gehören?

Wie so oft hatte die Medaille zwei Seiten. Es war schön mitten in der Natur seinen Camper aufzuschlagen und unterwegs irgendwo anhalten und ein ordentliches und gemütliches Mittagessen einnehmen zu können. Die Freiheit, wenn man nicht gerade einen Campingplatz gebucht hat, soweit man möchte zu fahren und nach Möglichkeit zu halten wo es einem gefällt und es natürlich zulässig ist. Leider litt die Schlafqualität extrem auf der dünnen Schaumstoffauflage. Auch die Sache mit der Toilette weckte nicht gerade unsere Begeisterung. Daher nein. Wir sind keine Camper und es ist okay so.

Es wurde jetzt doch ein ganz schön langer Bericht. Aber wie gesagt: „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was verzählen“

ju

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