Mein erster Ironman

Ich habe es geschafft. Ich bin ein Ironman.

In Busselton, Western Australia habe ich meinen ersten Ironman gefinished. Nach 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und 42,2km Laufen war es geschafft!

Was passierte die letzten Tage davor und wie lief der Wettkampf – darüber schreibe ich hier in diesem Blogbeitrag.

In 2021 und 2022 habe ich bereits zwei Langdistanzen gefinished. Allerdings waren diese beide keine Ironmans, sondern der legendäre Challenge Roth. Die Distanzen sind sehr ähnlich, aber man ist halt kein Ironman.

Wie in den anderen Beiträgen bereits geschrieben, sind wir am Montag den 27. November nach Perth geflogen. Die ersten Tage waren noch Urlaub. Am 27. November war ich kurz im Meer schwimmen und am 28. November machte ich eine Laufeinheit auf Rottnest Island. Mehr an Sport gab es erstmal nicht.

Am Donnerstag den 30. November sind wir von Perth nach Busselton gefahren und haben meine Startunterlagen abgeholt. Allerdings stand nicht nur dies auf dem Programm, sondern noch eine längere Radeinheit. Diese diente dazu die Strecke anzuschauen, den Körper wieder an Sport zu gewöhnen und um das Material zu prüfen – Hat das Fahrrad alles gut überstanden?

Die Radeinheit ging 90 Minuten und Julia begleitete mich mit dem Auto. Sie überholte mich immer wieder und wartete dann auf mich und machte Fotos und Videos mit unserer Drohne. Die Fahrt machte ich aber nicht alleine. Ein weiterer Triathlet schloss sich mir an. So fuhren wir gemeinsam circa 40km eine sehr lockere Einheit.

Der nächste Schritt vor dem Wettkampf, ist das Einchecken des Rades und die Abgabe der Wechselbeutel. In den Wechselbeuteln befinden sich die Dinge die man nach dem Schwimmen, für das Radfahren und für den abschließenden Marathon benötigt. Was kann man sich darunter vorstellen? Radschuhe und Sonnencreme im ersten Beutel. Im zweiten Beutel Laufschuhe, eine Sonnenbrille, Startnummer und eine Kopfbedeckung.

Bevor ich die Beutel abgegeben habe, habe ich nochmals eine letzte 35 minütige Radeinheit gemacht. Julia hat mich auf dem Weg vom Hotel aus dem Auto „geworfen“ und ich bin zum Rad Checkin geradelt. Anschließend hat Julia die letzten Modifikationen am Rad gemacht und ich bin in der Zeit 25 Minuten gelaufen.

Nachdem wir alles erledigt hatten, gab es noch schnell was zum Essen und es ging zurück ins Hotel.

Die Nacht vor einem Wettkampf schlafe ich meistens nicht so gut. In den Gedanken geht man den Wettkampf durch. Was kann passieren? Was kann man machen, wenn was passiert? Hat man sich gut vorbereitet? Sind alle Eventualitäten berücksichtigt? Eine weitere Sache warum man schlecht schläft ist die, dass die Nacht bereits um 3 Uhr vorbei ist.

Sonntag Morgen 3:30 Uhr. Der Wecker klingelt. Jetzt geht es los. Als erstes versucht man zu Frühstücken. Den Kohlenhydratspeicher auffüllen, dazu einen Kaffee bzw. bei mir ein Espresso. Genug trinken. Darauf kommt es heute an. Es soll warm werden. Nachdem Frühstück geht es ins Bad.

Fertig aus dem Bad, werden die letzten Dinge zusammen gepackt die noch benötigt werden. Wettkampfeinteiler, Neoprenanzug, Schwimmkappe, Beutel mit der Wettkampfverpflegung und alle Flüssigkeiten die man während des Wettkampf braucht und nicht bekommt.

Dann geht es los zum Wettkampfort. Nach einer 40-minütiger Fahrt waren wir bereits dort und der Parkplatz war wie zu erwarten voll. Überall liefen Triathleten rum.

Noch schnell am Rad vorbei und die Flüssigkeiten in die Tanks des Rades füllen. Luftdruck überprüfen, Fahrrad umdrehen, Akku der Schaltung einlegen, Tacho anschrauben – Rad ist fertig!

Die letzten Klamotten die man noch anhat und nicht für den Wettkampf braucht, müssen noch ausgezogen werden und in einen Beutel gesteckt werden. Dies ist dann der After-Race Beutel.

Jetzt geht es bald los. Der Neoprenanzug muss noch angezogen werden. Das Ding ist so eng, dass ich da nur mit Hilfe rein komme. Eine ältere Frau wollte mir dabei helfen, aber dies macht natürlich Julia.

Jetzt aber geht es in die Startaufstellung. Als erstes Starten die Profi Männer, dann die Profi Frauen. Anders als bei anderen Sportarten kann man vor dem Start noch mit den Profis reden. Sie machen den gleichen Sport wie alle anderen auch, nur etwas schneller. Ich rede mit einem Australischen Profi über sein Schwimmtraining. Er schwimmt 25km die Woche, ich komme auf 4-8km allerdings auch nur in den letzten 10 Wochen. Die Frage warum ich 85 Minuten brauche und er nur 45 stellt sich da eigentlich gar nicht mehr.

Dann werden die besten Profis vom Sprecher vorgestellt und es geht für die Profis los.

Kurz danach geht es auch für uns Age-Grouper los. Erst die schnellen und dann die langsameren. Die Age-Grouper starten in kleinen Blöcken. Alle 5 Sekunden 5 Athleten. So zieht sich der ganze Start etwas, aber es gibt keine „Schlägereien“ im Wasser.

Nach circa 15 Minuten darf ich dann auch ins Wasser. Es ist jetzt 7:11 Uhr. Und ein langer Wettkampf steht vor mir.

Die Schwimmstrecke geht erst 400 Meter raus ins Meer, dann unter dem Jetty of Busselton durch und noch circa 700 Meter am Strand entlang. Es sind viele Bojen ausgelegt, dass man sich nicht verschwimmen kann. Die gelben Bojen zeigen an weiter geradeaus, Pinke Bojen bedeuten rechts dran vorbei (links Kurve) und die grünen Bojen bedeuten links dran vorbei (rechts Kurve). Nach den grünen Bojen geht es Richtung Strand. Raus aus dem Indischen Ozean über eine Matte die die Zeit nimmt und wieder zurück ins Wasser für die zweite Runde. Die zweite Runde ist aber etwas kürzer.

Nach 1 Stunde und 23 Minuten bin ich dann fertig mit dem Schwimmen und es war schöner als erwartet. Ich freue mich auf das Fahrradfahren. Aber vorher muss der Neoprenanzug ausgezogen werden. Dies versuche ich bereits beim Laufen zum Wechselzelt soweit wie möglich. Auf dem Weg zum Wechselzelt gibt es noch Duschen die etwas Salzwasser wegwaschen. Anschließend ziehe ich meinen Wettkampfanzug, Socken und Schuhe an. Sonnencreme auftragen und los geht es zum Fahrrad.

Am Fahrrad muss erst der Helm angezogen werden und dann darf man sein Rad zum Ausgang der Wechselzone schieben. An einer Linie darf man dann auf das Rad steigen und der längste Teil des Tages beginnt. 180km Fahrradfahren. Es sind zwei Runden mit jeweils 90km. Einige Wendepunkte, viele Verpflegungsstationen und an dem Tag leider auch sehr viel Wind.

Die erste Runde rollt es sehr gut. Die 90km fahre ich in 2 Stunden und 32 Minuten. 2 Minuten langsamer als geplant. Ich habe sehr viele Athleten überholt und wurde selber nur von einem überholt. Alles in Ordnung. Ich habe bereits meine erst Flasche mit Gels ausgetrunken und 3-4 Flaschen Wasser verbraucht.

Zum Start in die zweite Runde halte ich kurz am Stand für persönliche Verpflegung an. Diese habe ich vorher abgegeben. Ich vertrage nicht alles, deshalb nehme ich lieber das was ich kenne.

Die zweiten 90km sind noch windiger und jetzt ist es auch richtig warm. Ich muss noch mehr Wasser trinken. Leider mag mein Magen das viele Wasser nicht mehr und ich muss langsamer machen mit meinen Gels. Somit fehlt mir nach circa 3,5 Stunden etwas die Kraft und ich schaffe es nicht mehr mein Tempo zu halten. Die zweite Runde beende ich dann nach 5 Stunden und 22 Minuten. Also deutlich langsamer als die erste. Ich bin etwas von mir enttäuscht.

Dann beginnt aber der anstrengendste Teil des Tages. Der Marathon.

Bevor es losgeht muss ich mein Fahrrad wegbringen, meinen Helm ausziehen und meine Radschuhe gegen die Laufschuhe tauschen. Ich ziehe noch eine Sonnenbrille an, ein Sportuhr und einen Visor. Schnappe mir zwei Gels und es kann los gehen.

Julia empfängt mich direkt nach der Wechselzone und motiviert mich. Lust habe ich eigentlich keine mehr.

Die Uhr habe ich beim Laufen nur an, damit wir nachher den Wettkampf analysieren können. Ich laufe nur nach Gefühl. Die ersten Kilometer gehen auch sehr schnell rum. Alle 2-3 Kilometer kommt eine Verpflegungsstation und es stehen einige Leute am Rand die einen Anfeuern.

Meine Ziel ist es zwischen den Verpflegungsstationen zu Laufen und an den Verpflegungsstationen zu gehen und mich mit allem zu versorgen was ich brauche. Alle 8 Kilometer nehme ich eines meiner vertrauten Gels und bei Kilometer 12, 20, 30 und 40 gibt es noch ein Saltstick damit ich keine Krämpfe bekomme.

Meine Strategie geht auf. Ich mache es genau wie geplant und bin nach 4,5 Stunden im Ziel.

Als der Sprecher beim Einlaufen in den Zielkanal meinen Namen nennt und ich die Worte „You are an Ironman“ höre, bekomme ich Tränen in den Augen und Gänsehaut. Ich bin so froh es geschafft zu haben.

Es war ein schöner und sehr anstrengender Tag.

DANKE Julia für Deine Unterstützung in den letzten 4,5 Jahren!

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Busselton

Wie bereits angekündigt, hatten wir am Donnerstag einen harten Tag mit einigen Herausforderungen vor uns. Zuerst fuhren wir in das circa 220 km entferne Busselton. Kurz vor Busselton sahen wir diverse Schilder die auf die Straßensperrungen wegen der bevorstehender Ironman Veranstaltung am Sonntag hinwiesen. Hier direkt am Jetty holte Boris seine Startunterlagen ab.

Bereits unterwegs hielten wir die ganze Zeit Ausschau nach Kängurus. Leider vergeblich.

Angekommen am Jetty picknickten wir zuerst an dem schönen Pier, bevor wir mit einer der wichtigsten Aufgaben dieses Tages starteten. Das Triathlon Rad musste aus dem Reisekoffer ausgepackt und wieder aufgebaut werden. Es ist ein spannender Teil. Denn erst jetzt konnten wir beurteilen, ob das Rad den Flug unbeschadet überstanden hat. Die einzelnen Komponente mussten wieder angebaut werden. Dabei haben wir festgestellt, dass der Mantel am hinteren Laufrad leider in die falsche Laufrichtung bezogen war. Keine Ahnung warum uns das nicht schon vorher ins Auge fiel. Glücklicherweise habe ich das Werkzeug hierfür mitgenommen und habe in der letzten Zeit so viele tubeless Mäntel montiert, dass dies kurzerhand behoben werden konnte. Zwischenzeitlich sitzen die Handgriffe. Schwer machte es uns die Fliegenplage. Da es in der Woche zuvor sehr heiß war, schlüpften ganz viele Fliegen. Sie nervten tierisch. Wir waren ununterbrochen damit beschäftigt sie von unserem Gesicht zu verjagen. So konnte nur einer schrauben, während der andere die Fliegen verscheuchte.

Das Rad war aufgebaut und Boris machte sich gleich auf den Weg die Wettkampfstrecke mit dem Rad zu erkunden. Ich begleitete ihn mit dem Auto. Ich versuchte immer wieder eine Haltebucht zu finden und dann mit der Drohne Aufnahmen zu machen. Ganz ehrlich, die ganzen schönen Videos und Bilder die man sonst von anderen Sportlern her kennt, müssen gestellt gewesen sein. Entweder war die Drohne noch nicht startklar oder sie hatte keine Verbindung zur Steuerung oder ich bin dafür einfach zu blöd. Jedenfalls habe ich mich damit ganz schön doof angestellt. Wie erfolgreich ich im Endeffekt war, können wir erst zu Hause beurteilen.

Nach dem Radfahren, testete Boris noch mal das Schwimmen im Neoprenanzug. Uff. Wir hatten ganz schön viel zu tun.

Endlich ging es weiter in das 37 km entfernte Hotel Pullman Bunker Bay Resort in Cape Naturaliste. Das Hotel ist wirklich schön. Es liegt etwas abgelegen mitten in der Natur am Cape Naturaliste mit einem traumhaften Blick auf den Ozean.

Zum Abendessen ging es noch schnell in den nächsten Ort Dunsborough. Die Chefin im Restaurant ist aus Deutschland und konnte uns einige Empfehlungen geben. Man trifft immer wieder Landsleute, gerade dann, wenn man es am wenigsten erwartet.

Ach ja, eine der weiteren Herausforderung war ja die Kängurus zu sehen. Auf unserem Weg nach Dunsborough entdeckten wir auf einem Feld drei Kängurus und waren schon ganz aus dem Häuschen. Etwas weiter sahen wir ein Feld voller Kängurus. Es handelte sich hierbei vermutlich nicht um frei lebende Tiere. Das war uns so in dem Moment gar nicht bewusst. In Busselton am Jetty sahen wir übrigens einen Hasen der fröhlich durch die Wiese hoppelte.

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Shoppen

Wer uns schon länger verfolgt weiß, dass wir gerne essen und shoppen gehen. Am vierten Tag sollte es mal wieder etwas ruhiger zugehen. Wir entschieden zum Woolworth und zu einem Elektrofachgeschäft zu fahren, da wir noch einzelne Sachen brauchten.

Die Herausforderung des Tages wurde uns erst vor Ort bewusst. So viele leckere und leckere vegane Sachen gab es in Woolworth zu kaufen. Außerdem viele Süßigkeiten, die wir seit unserem Umzug nach Peking nicht mehr gegessen haben. Wir mussten uns beherrschen nicht zu viel zu kaufen.

Es ist uns semi gelungen.

Positiv überraschte uns ein Stand mit kostenlosem Obst für die Kinder während des Einkaufs. Auch in Summe machten die Australier auf uns einen sehr kinderfreundlichen Eindruck.

Anschließend ging es zum Mittagessen, in ein Elektrofachgeschäft und wieder zurück ins Hotel.

Am Abend machten wir einen Spaziergang an der Promenade zum uns bekannten Restaurant und ließen den Abend gemütlich ausklingen, denn am nächsten Tag hatten wir ein ordentliches Programm vor uns.

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Rottnest Island

Herausforderung des Tages bestand darin ein niedliches Foto mit einem Quokka zu schiessen. Am besten ein Selfie.

Am dritten Tag haben wir uns mit einer Fähre auf eine Insel im indischen Ozean fahren lassen – Rottnest Island. Diesen Namen bekam die Insel von den Holländern. Angeblich haben sie die Insel das Rattennest genannt, weil die kleinen Quokkas ihrer Meinung nach wie Ratten aussahen.

Quokka ist eine Beuteltierart aus der Familie der Kängurus und sehen aus als würden sie lächeln. Auf der Insel fühlen sie sich besonders wohl, den die Anzahl der natürlichen Feinde hält sich hier in Grenzen.

Gegen 10:00 Uhr erreichten wir nach einer circa zweistündigen Fahrt mit der Fähre die Insel. Heute stand ein Lauftraining auf dem Programm. Denn wir dürfen nicht vergessen, wir sind wegen eines Wettkampfs in Western Australia. Boris lief, während ich ihn auf einem Leihrad begleitete.

Nach dem Training entschieden wir zuerst ein Mittagessen zu uns zu nehmen. Anschließend schnappten wir uns unsere Räder und wollten bei einer kleinen Tour die Insel einmal abfahren. Es handelte sich hierbei lediglich um 10 km. Eine Strecke, die wir für gewöhnlich in einer halben Stunde und Boris ohne mich noch schneller zurücklegen würde. Allerdings hatten wir schwergängige Fahrräder, es wehte ein starker Wind und die Insel ist ganz schön hügelig. Nach einem kurzen, harten Anstieg kam immer eine kleine, kurze Abfahrt und dann wieder ein Anstieg. Das zehrte schon ordentlich an einem.

Die Strapazen haben sich aber auf jeden Fall gelohnt. Wir hatten Landschaftsbilder gesehen, die man sonst von den Fernweh Kalendern kennt. Immer wieder tauchte das türkisblaue Meer und der Sandstrand auf.

Für die Australien Reise habe ich mir extra ein Schnorchel gekauft. Denn ich bin davon ausgegangen, zumindest lagen die Temperaturen in der Woche zuvor über 30 Grad, in Western Australien herrscht Hochsommer. Ich wollte unbedingt schnorcheln gehen. Dass das Wasser sooo kalt war, erfuhr ich am Tag zuvor in Cottesloe. Irgendwie hatte ich die Hoffnung gehabt, dass es auf der Insel etwas wärmer ist. Auf unserer Rundtour haben wir eine schöne Bucht gefunden und wollten dort schnorcheln gehen. Das Wasser war sehr kalt. Aber da ich schon die Schnorchel Sachen dabei hatte, musste es sich gelohnt haben diese die ganze Zeit mit sich rum zu schleppen. Also blieb mir keine andere Wahl, als in das kühle Nass zu springen. Es war sehr kalt und leider nur Pflanzen zu sehen, weshalb ich nach circa 15 Minuten das Wasser wieder verließ. Im Nachhinein bin ich mir nicht sicher ob ich enttäuscht bin keine Fische gesehen zu haben. Denn am darauffolgenden Tag haben wir eine App, die Hai Sichtungen anzeigt, empfohlen bekommen. In der Nähe von Rottnest Island werden Haie wohl des öfteren gesichtet.

Aber was war jetzt mit den Quokkas? Im Hauptort Thomson Bay wimmelt es nur so von den Quokkas. Sie sind absolut nicht menschenscheu. Manche sind sogar ganz schön frech und springen auf die Tische. Allerdings sind sie vollkommen harmlos. Ansonsten sitzen sie sogar mitten auf der Straße. Bei unserer Radtour entdeckten wir ebenfalls immer wieder Quokkas.

Sind sie nicht niedlich?

Wir kehrten erst gegen 18 zurück nach Perth und bleiben direkt im Zentrum zum Abendessen. Nach dem Abendessen war es draußen dunkel und wir konnten die bereits angebrachte Dekorationen bestaunen. Zugegeben gehören die beleuchteten Kängurus nicht gerade zu der traditionellen Weihnachtsdekoration in Deutschland. Nichts desto trotz genossen wir es sehr. Jeder Christbaum zauberte uns ein Lächeln ins Gesicht.

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Linksverkehr

Die Herausforderung des zweiten Tages bestand darin sich im linksfahrenden Straßenverkehr zu recht zu finden und sich selbst und das Mietauto unbeschadet in das Hotel zu bringen.

Nach unserer Landung holten wir unseren Mietwagen ab. Die Eingewöhnungsphase begann bereits zum Zeitpunkt des Einstiegs. Ich suchte den Anschnallgurt auf der falschen Seite. Auch wenn mir vollkommen bewusst war, dass ich rechts im Auto sitze, die Tatsache das ich am Steuer saß, veranlasste mich nach dem Anschnallgurt links zu greifen. Das Irren setzte sich fort bei der Suche nach dem Schaltknüppel und den Fensterhebern. Es handelte sich immer um reine spontane unüberlegte Gewohnheitshandlungen und sorgte für viel Gelächter.

Das ich im Auto etwas irritiert war, war an sich nicht entscheidend. In der richtigen Spur zu fahren, war viel wichtiger. Beim Abbiegen war ich froh, ein Fahrzeug vor mir zu haben und dem folgen zu können. Ich kommentierte immer laut meine Handlungen. Boris amüsierte sich derweil prächtig.

Sicher fuhr ich mit dem Auto zum Aldi wo wir uns eine Kleinigkeit für das Mittagessen und Wasser kaufen wollten. Da es noch viel zu früh war und der Laden geschlossen war, nutzen wir die Zeit für einen Spaziergang in einem nahegelegenem Park. Die Bäume waren beeindruckend hoch.

Im Aldi freuten wir uns über das uns einigermaßen bekannte Sortiment und die mangelnde Notwendigkeit einer Überserzungs-App. Wir freuten uns über die Weihnachtsdeko und die Weihnachtsspezialitäten.

Anschließend ging es zum ersten Baden im Indischen Ozean an dem Cottesloe Beach. Für meinen Geschmack war das Wasser viel zu kalt. Ich bin ohnehin eine Frostbeule und schwimme ungern im kalten Wasser. Heute kamen die kurze Nacht und die Aufregung dazu. Boris ließ es sich nicht nehmen und sprang in das kühle Nass.

Wir genossen noch das Meeresrauschen und holten uns den ersten Sonnenbrand. Eine Möwe leistete uns Gesellschaft. Mit kleineren Schritten näherte sie sich uns an. Wir hatten schon fast den Eindruck sie genoss es von uns fotografiert zu werden und wechselte bewusst die Posen.

Es war immer noch viel zu früh am Tag und wir entschieden uns den Kings Park aufzusuchen. Hier verbrachten wir einige Stunden beim Wandern durch den Park.

Wir waren auf dem DNA Tower und besuchten das War Memorial.

Die Blumen vor dem Denkmal waren gehäkelt.

Wir genossen die Zeit im Park. Die Vegetation unterscheidet sich verständlicherweise von der in Europa und Asien. Wir haben viel gestaunt.

Nach circa drei Stunden entschlossen wir uns auf den Weg Richtung Hotel zu machen. Es war leider immer noch viel zu früh um ins Bett zu fallen. So entschieden wir zu Fuß Richtung Elisabeth Quay zu gehen. Wir schlenderten durch den Lanley Park entlang dem Ufer und saugten die Atmosphäre auf. Etwas zu früh waren wir im Restaurant „golden boy“. Dies hatte den Vorteil, dass der Laden nicht überfüllt war und die Bedienung Zeit hatte sich mit uns zu unterhalten und uns einige Tipps zu geben. Zum Essen gab es einen leckeren Rosé. Auf die Weinauswahl in den nächsten Tagen freue ich mich sehr.

Nach einem sehr leckeren Abendessen ging es mit dem Bus zurück ins Hotel. Die Nutzung der Busse in Perth Zentrum ist kostenlos. Dies erklärte, warum der Verkehr in der Stadt so angenehm war. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass die Stadt Perth mit ihren 1,9 Mio Einwohnern in Vergleich zu Peking klein ist. Fraglich ist, ob wir an schlimmeres gewöhnt sind oder der Verkehr tatsächlich geringer ist.

Bereits um 20 Uhr fielen wir ins Bett, denn für den nächsten Tag haben wir im Vorfeld einen Ausflug gebucht und mussten um 6 Uhr aufstehen.

Die Herausforderung des Tages erfolgreich gemeistert.

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Ab in den Süden…

der Sonne hinter her.

Der Winter ist in Peking nun so richtig angekommen. Obwohl er noch nicht so tief in seine Temperaturkiste gegriffen hat und den eiskalten Wind nicht rausgelassen hat, frieren wir zwischenzeitlich ordentlich. Draußen lässt es sich nur noch mit hochgezogenem Kragen und übergezogener Kapuze oder Mütze aushalten.

Der Temperatursturz bescherte uns, den Erwachsenen eine fette Erkältung. Ich verließ fast eine Woche nicht das Apartment. Um so mehr freuten wir uns auf die etwas länger geplante Reise nach Australien. Der nächste Kontinent – wir kommen.

Nach sehr langer Zeit, genauer gesagt 16 Monaten, verreisen wir mal wieder für 12 Tage alleine. So lange haben wir das Erziehungszepter noch nie aus der Hand gegeben.

So viel sei schon mal verraten. Es ist die Teilnahme an einer Triathlonveranstaltung und viel Sightseeing geplant. Wie hätte es auch anders sein können. Auch dieses mal war Triathlon für die Planung und Ausführung der Reise maßgebend. Begleitet uns bei unserer Reise und Entdeckung von Perth, Busselton und noch vielen anderen beeindruckenden Orten.

Heute, am ersten Tag, ging um 16.40 Uhr unser erster Flug nach Singapur. Anschließend nehmen wir den Flug nach Perth.

In Summe legen wir eine Strecke von fast 9000 km zurück. Etwas mehr als die Entfernung zwischen Peking und Deutschland ist.

ju

Ein Jahr leben in Peking

Kaum zu glauben, aber tatsächlich ist ein Jahr seit unserem Umzug nach Peking und zwischenzeitlich in das Apartment in Sandalwood vergangen.

Wir haben viel erlebt, viel gereist und haben uns in Peking sehr gut eingelebt.

Die Kinder befinden sich im zweitem Schuljahr an der deutschen Botschaftsschule. Boris geht seiner Arbeit nach und trainiert fleißig auf sein Ziel. Er hat einige fahrradaffine Freunde gefunden und wenn jemand aus unserem Apartmentgebäude ein Problem mit seinem Rad oder einen Ratschlag zu diesem Thema braucht, sind wir meistens der erste Anlaufpunkt.

Und ich? Ich habe auch meinen Alltag. Zwei mal die Woche gehe ich zum Chinesisch Unterricht zur Schule, organisiere die Termine für die Fotogruppe der Patengruppe, kümmere mich um die Belange der Familienmitglieder, lerne TaiJi, fahre Rennrad, entdecke Beijing und mache Socializing.

Zwischenzeitlich funktioniert das Meiste einwandfrei. Wir können recht schnell Lebensmittel bestellen, kommen in den Restaurants zu Recht, da wir schon einige regelmäßig vorkommende chinesische Zeichen erkennen, haben unsere Fahrradwerkstätten und geben nicht so schnell auf, wenn wir nicht verstanden werden.

Wir haben Gleichgesinnte getroffen und der Bekanntenkreis wächst stetig. Wir haben ein Netzwerk und man hilft sich gegenseitig. Der Expat-Kreis hält zusammen. Leider haben einige der lieb gewonnen Bekannten Peking schon wieder verlassen. So ist nun man das Expat Leben.

Sprache

Wie weit haben wir die sprachliche Barriere durchbrochen?
Es gibt einige grundlegende Worte die wir im Alltag beherrschen. Dazu gehört zum Beispiel dem Taxifahrer zu vermitteln, dass wir jetzt aussteigen wollen : Women dao la.
In den Restaurants läuft die Konversation eher Wortkarg ab. Caidan- die Menükarte bitte, Maidan – wir würden gerne bezahlen, dabao – wir möchten die restlichen Speisen mitnehmen. Glücklicherweise funktioniert es mit diesen Schlüsselwörtern, wobei an dieser Stelle erwähnt werden sollte, dass die Chinesen das genauso machen.


Während ich mit aller Gewalt versuche die Sprache zu lernen, die keiner anderen von mir beherrschten Sprache ähnelt, sehen das die anderen Familienmitglieder nicht so streng. Wenn wir gemeinsam unterwegs sind, trägt jedoch jeder seinen Anteil zum Verständnis bei. Notfalls sagt Boris : Dui. Was „ja“ bedeutet.
Ich kann zwischenzeitlich das eine oder andere sagen, allerdings steige ich aus, sobald mir geantwortet wird. Das Lustige dabei ist, und das machen wir genau so, wenn wir merken, dass das Gegenüber uns nicht versteht, versuchen wir den Satz aus anderen einfacheren Wörtern zu bilden. Dabei braucht man einfach nur kurz Zeit um das gesprochene nachzusprechen um dann, in der Hoffnung bekannte Vokabeln zu hören, zu verstehen. Zu sagen, dass ich nur wenig chinesisch spreche, brauche ich nicht mehr, denn dieser Satz klingt bei mir zwischenzeitlich so gut, dass man mir das nicht glaubt.

Essen

Nach einigen Monaten in Peking und regelmäßigen Besuchen in verschiedenen Restaurants haben wir einige Stammlokale. Ich habe das Gefühl wir werden sogar zwischenzeitlich erkannt. Wir gehen sehr gerne in die lokalen Restaurants. Unter anderem in Hotpot. Hier befindet sich in der Mitte des Tisches ein Topf mit Brühe. Die weiteren Zutaten bestellt man nach Wunsch. So ähnlich wie Fondue.

Außerdem gibt es ein Malatang. Hier bekommt jeder eine Schüssel und darf sich aus dem Regal mit verschiedenen Zutaten nach Herzenslust bedienen. Von Fleisch über Fisch, Tofu und Gemüse ist alles dabei. Anschließend gibt man seine Zutaten ab und bekommt etwas später eine Suppe mit den Zutaten serviert.

Das gleiche System allerdings angebraten, findet man bei Mala Xiang Guo. Hier sucht man ebenfalls seine Zutaten entweder aus dem Regal oder von der Karte aus. In der Küche werden die notwendigen Zutaten und Gewürze hinzugefügt um das Ganze zu einer schmackhaften Komposition zu bringen.

Manchmal muss man sich einfach trauen und etwas neues ausprobieren. Die sprachliche Barriere erschüttert den Mut. Aber wie gesagt, wir bleiben hartnäckig.

Einkaufen von Lebensmitteln

Gefühlt war ich schon seit Monaten nicht mehr in einem Supermarkt. Das kommt natürlich nicht hin, denn immer wieder geht man doch kurz in einen Supermarkt um die eine oder andere Zutat zu kaufen oder einfach mal zu schauen, was einen so anlacht. Manchmal kaufe ich das Gemüse oder Obst auf einem Gemüsemarkt ein. Einen Wocheneinkauf wie man es aus Deutschland kennt, mache ich nicht. Die Lebensmittel bestelle ich kurzerhand mit einer App und je nach dem ob ich es eilig habe oder westliche Produkte brauche, dauert es schneller oder langsamer. Meistens wird es jedoch innerhalb von 30 Minuten geliefert. Für die westlichen Produkte müssen wir etwas tiefer in die Tasche greifen, allerdings handelt es sich dabei meistens um einzelne Produkte.

Feier

Zur Feier unseres einjährigen Aufenthalts in Peking haben wir es tatsächlich geschafft als Familie die chinesische Mauer aufzusuchen. Einzeln waren jeder von uns schon mal auf der Mauer oder hat sie zumindest aus der Entfernung gesehen. Gemeinsam waren wir aber noch nie auf der Mauer.

Dieser Mauerabschnitt liegt an einem See und bietet damit eine andere Art der Aussicht. Wir waren sehr beeindruckt. Leider reichte uns die Zeit nicht für eine Boots- oder eine Gondelfahrt aus. Wir werden daher noch einmal kommen. Diesmal hoffentlich bei besserer Luft.

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Klassenfahrt – 9 Jahrgangsstufe 2023

Nach einer langen Planung, vielen Spekulationen und Hoffnungen sowie einer Menge Diskussionen fanden nach der Coronazeit endlich wieder Klassenfahrten statt, nachdem dies die Jahre zuvor nicht möglich gewesen ist. Dabei ging die gesamte Klassenstufe 9 nach Xi‘an, der früheren Hauptstadt Chinas.

Schon zu Beginn des Schuljahres bereiteten wir uns darauf vor und das Thema Klassenfahrt war in jeder Stunde, die wir mit unserem Klassenlehrer hatten, ein Thema. Wichtige Fragen waren: Wer geht mit wem in ein Zimmer? Dürfen wir unsere Handys über Nacht behalten und wie lange dürfen wir wach bleiben? Nachdem der Großteil geklärt war, entschieden die Lehrer, uns so zu behandeln, wie wir uns verhalten. (Das wäre eigentlich wie Kindergartenkinder gewesen.)

Montag

Am Montag trafen wir uns wie immer um 7:50 Uhr und machten uns mit einem der Schulbusse auf den Weg zum Westbahnhof. Dies brauchte letztendlich eine Stunde und die darauffolgende Zugfahrt dauerte etwas mehr als 4 Stunden. In Xi’an angekommen, erwartete uns unser Guide, Michael, der von den Jungs freundschaftlich Michi genannt wurde. Der Einheimische erzählte uns während der 45-minütigen Busfahrt von der Geschichte der Stadt und über die Coronazeit.

Als wir in unserem Hotel ankamen, das perfekt im Stadtzentrum liegt, legten wir zunächst nur unsere Taschen in der Lobby ab und suchten den Muslim Quarter auf. Xi’an hat nämlich von den chinesischen Städten die höchste Bevölkerungsdichte an muslimischen Bewohnern, was an der Seidenstraße liegt, die dort verlief. Aus diesem Grund gab es in den Straßen nicht nur türkisches Street Food und Souvenirs zu kaufen, sondern auch eine Moschee im chinesischem Baustil, die wir zuerst besuchten.

Schnell wurde uns klar, dass wir die eigentliche Attraktion in Xi’an waren. Sämtliche Stadtbewohner filmten uns und wollten Fotos mit uns machen.

Die Moschee war sehr interessant und schön. Der Guide erzählte uns viel über ihre Geschichte und die Riten dort. Da sie aber ein muslimisches Gotteshaus ist, war es uns nicht erlaubt dort hineinzugehen und Fotos zu machen. Stattdessen blieben wir auf dem Hof und machten ein gemeinsames Foto.

Danach hatten wir etwa 45 Minuten Freizeit, um den Muslim Quarter zu erkunden und Souvenirs und Essen zu kaufen. Einige kauften sich Eis, andere Street Food, wie Kartoffeln, verschieden Säfte und süße Kugeln, aus denen beim darauf beißen Dampf aufstieg. Anschließend genossen wir noch ein ausgiebiges Abendessen in einem nah gelegenen Restaurant.

An diesem Abend dürften wir bis 21:30 Uhr draußen bleiben und sollten uns danach mit den Lehrern in der Lobby treffen. Wir nutzten die Zeit und gingen nochmal in den Muslim Quarter, um uns ein Eis zu kaufen, erkundeten die nahe gelegenen Malls und machten einen Spaziergang, bei dem wir das rege Treiben in den Straßen sehr genossen. Dabei lief man hin und wieder auch anderen Klassenkameraden und den Lehrern über den Weg.

Dienstag

Am nächsten Tag versammelten sich zehn von uns um 7:00 Uhr zu einem Lauftreff. Wir liefen zu der Stadtmauer, durch den Park daneben und nahmen die Parallelstraße wieder zurück. Trotz dem strömenden Regen hat das Laufen sehr viel Spaß gemacht.

Um 8:00 Uhr aßen wir gemeinsam Frühstück, wo uns eine Buffet mit Müsli, chinesischen Gerichten und Gebäck serviert wurde. Danach suchten wir nochmal unser Zimmer auf, um uns um 9:00 Uhr wieder in der Lobby zu treffen.

Mit dem Bus fuhren wir zu der Stone Tablet Exhibition und besahen die Steintafeln, auf denen die Lehren des Konfuzius aufgedruckt waren. Dabei erklärte uns der Guide viel über die Lernpraktiken im damaligen und heutigen China.

Unser nächster Stopp war die Big Wild Goose Pagoda. Der Guide erzählte uns über die Geschichte des Gebäudes und wir besuchten auch noch die anderen Tempel auf dem Gelände. Anschließend aßen wir zu Mittag und suchten eine Intellectual disability welfare institution auf.

Zuerst wurde uns ein wenig über diese Schule und ihre Aufgabe erzählt und danach redeten, lernten, bastelten und musizierten wir mit den Schülern. Wir haben mit verschiedenen Arten von Trommeln und Rasseln Musik gemacht und Socu, Baci, Vera gelernt. Basteln konnten wir eine chinesische Maske oder wir konnten uns mit Paper Cutting beschäftigen.

Zurück im Hotel hatten wir noch Freizeit die wir nach Belieben verbringen konnten, bevor wir gemeinsam zu einer Show der Tang Dynastie fuhren. Zuerst bekamen wir verschiedene Vorspeisen und Dumplings in allen Farben und Formen zu essen, während vier Frauen chinesische Musik spielten. Anschließend fand die Show mit Tanz und Singen statt. Darin ging es um eine chinesische Kaiserin und ihren Weg auf den Thron (mehr habe ich nicht verstanden). Nach der Show konnte man noch Fotos mit den Schauspielern machen. Zurück im Hotel hatten wir bis 22:00 Uhr die Möglichkeit, wieder allein rauszugehen.

Mittwoch

Mittwochmorgen fand wiederholt der Lauftreff statt, allerdings waren die Schuhe und die Kleidung meiner Freundin und mir vom Vortag noch pitschnass und wir hatten eine leichte Erkältung, weshalb wir beschlossen, ein wenig länger in unseren warmen Betten zu bleiben. Es gab wieder um 8:00 Uhr Frühstück und wir trafen uns um 9:00 Uhr in der Lobby.

Unser erstes Ziel war die Terrakotta Armee, zu der wir etwa eine Stunde fuhren. Am Ausgrabungsort angekommen, holte Michael uns die Tickets, während wir auf ihn warteten.

Nachdem Michael mit den Tickets zurückkam, gingen wir durch die Sicherheitskontrollen und schauten uns die erste Halle mit den langen Kriegerreihen an. Man konnte andere Krieger anschauen, die gerade restauriert wurden. Wir sahen uns ebenfalls die Halle 3 an und besuchten am Ende noch die Halle 2. Dort stehen die Generäle der Terrakotta Armee.

Dabei erzählte uns Michael über die Geschichte der Terrakotta Armee: die Armee wurde gebaut, weil geglaubt wird, dass man alles, was man als Lebender gebraucht hat, auch im Tod braucht. Deshalb wurden dem Grab eines Kaisers diese Figuren beigelegt. Die Figuren haben alle unterschiedliche Gesichter, weil die am Bau beteiligten Sklaven, sich darin verewigten. Grund dafür war, dass sie alle nach der Vollendung getötet wurden, um den Standort der Terrakotta Armee geheim zu halten.

Anschließend holten wir uns noch ein paar Snacks und machten uns direkt auf den Weg zu der nächsten Station. Dort formten wir einen eigenen Terrakotta Krieger und noch andere kleine Figuren aus den Tonresten.

Endlich fuhren wir zum Mittagessen. Dort bekamen wir eine Menge verschiedener Gerichte vorgesetzt. Von Gemüse und Obst über Fleisch und Tofu bis zu verschiedenen Suppen war alles dabei. Nach dem Essen kleideten wir uns im alten, chinesischen Stil und machten einige Fotos.

Danach war der Tag aber noch nicht zu Ende: Wir fuhren mit dem Bus zu den Hot Springs. Diese hatten alle am Anfang irrtümlich für ein Schwimmbad gehalten. Sie stellten sich aber letztendlich als Winterresidenz der chinesischen Kaiser heraus. Die Hot Springs liegen nämlich an einem inaktiven Vulkan und wärmten die Anlage im Winter.

Wir schauten uns die verschiedenen Gebäude an und tauchten unsere Hände in die Brunnen mit dem warmen Wasser. Schöne Fotos schossen wir auch. Schließlich aßen wir, zurück in der Innenstadt, noch zu Abend und kehrten in das Hotel zurück, wo wir wieder Freizeit hatten.

Donnerstag

Am Donnerstagmorgen gingen wir wieder zum Lauftreff und dieses Mal hatten wir Glück: Es regnete am Anfang nicht. Ein paar wurden dann aber doch nass, weil es, als manche von uns schon im Hotel waren, heftig zu regnen begann. Glück gehabt…

Wir frühstückten und trafen uns wieder zur gewohnten Zeit um anschließend gemeinsam in das Xi’an City Museum bei der Small Wild Goose Pagoda zu fahren. Diese ist kleiner als die Big Wild Goose Pagoda, hat aber mehr Stockwerke. In dem Museum konnten wir verschiedene Skulpturen und Gegenstände anschauen, sowie einen Grundriss und die Stadtmauern von Xi’an in den verschiedenen Dynastien betrachten. Auch gab es verschiedene Modelle zur Kultur und dem Baustil in Xi’an.

Nach dem Besuch im Museum gingen wir zum Mittagessen in dasselbe Gebäude, in dem auch die Show stattgefunden hatte. Dort gab es aber dieses Mal ein vielfältiges Buffet.

Anschließend kehrten wir in das Hotel zurück und hatten noch genügend Zeit, um den letzten Tag in Xi’an allein zu genießen. Dennoch waren wir das Programm dieses Tages noch nicht zu Ende.

Wir fuhren mit dem Bus zu einer weiter entfernt gelegenen Mauerstelle, auf der wir herumlaufen und die tolle Aussicht genießen konnten. Zuerst war es geplant gewesen, die 14 km lange Mauer mit dem Fahrrad zurückzulegen, allerdings machte der Regen uns einen Strich durch die Rechnung. Unser Klassenlehrer machte dennoch ein paar sehr coole Videos und wir gingen gemeinsam zu unserem letzten Abendessen in Xi‘an.

Überraschenderweise machten wir uns danach mit dem Bus nicht auf den Rückweg zum Hotel, sondern fuhren zu der Tang Dynasty Never Night City. Der Name entspricht der Wahrheit, denn alles war beleuchtet und sah sehr festlich aus. Es gab eine Menge Shops, Läden und Skulpturen. Außerdem waren manche der Fliesen auf dem Boden Lichtpaneele, die beim Drauftreten blau leuchteten.

Allein erkundeten wir die Gegend, besorgten uns Eiscreme und schlitterten auf den pitschnassen Fliesen. Ein paar Schüler machten dabei Bekanntschaft mit dem Boden und mussten sich Kommentare anhören wie: „How did the ground taste?“ Ich war glücklicherweise nicht betroffen. Nach diesem Ausflug kehrten wir wieder in das Hotel zurück und packten unsere Taschen.

Freitag

Früh Aufstehen war am letzten Tag unserer Reise geplant, denn unser Zug fuhr bereits um 9:00 Uhr ab. Meine Freundin stand um 6:00 Uhr auf, ich ein wenig später, weil ich bereits mit dem Packen fertig war. Pünktlich um 6:50 Uhr standen alle mit ihren Koffern und Taschen in der Lobby. Wir holten unser Lunchpaket ab und die Lehrer verteilten die Pässe.

Um 7:00 Uhr fuhren wir mit dem Bus zum Bahnhof und verbrachten dort ein wenig Zeit, während wir darauf warteten, dass wir einchecken konnten. Viele nahmen dort dann ihr Frühstück zu sich. Im Zug spielten wir auf der 4-stündigen Fahrt verschiedene Spiele, wie Cabo und Schach, hörten Musik und nahmen ein kleines Mittagessen zu uns. Manche haben auch geschlafen. In Peking angekommen gingen wir durch den Security und Reisepass Check nach draußen. Dort trennten eine Freundin, die im selben Apartment Building wohnt, und ich uns von der Gruppe, die zurück zur Schule fahren würde. Ihr Vater holte uns ab und wir sparten eine Menge Zeit.

Zwei Tage später kann ich auf die Klassenfahrt nur als großartiges Erlebnis zurückblicken. Die Ausflüge waren sehr interessant, auch wenn ich mir ein wenig mehr interaktive Aktivitäten gewünscht hätte. Ich habe viele tolle Mitbringsel in meinem Koffer: Fotos aus einer Fotobox, den Terrakotta Krieger und chinesische Haarnadeln. Ich hatte eine sehr tolle Zeit mit unserem Jahrgang.

sh

Klassenfahrt nach Yanqing

Am Montag, den 25. September ging es los. Wir fuhren mit dem Schulbus, wie normalerweise zur Schule.

Unser Schulbus

Dort angekommen, stiegen wir in einen großen Bus und fuhren eineinhalb Stunden nach Yanqing, in den Nordwesten von Peking.

Wir wurden in einem Hotel namens Double Tree by Hilton untergebracht. Die Lobby war riesig und die Zimmer waren schön. Vom Zimmer aus hatten wir eine schöne Aussicht auf den Garten. Anschließend fuhren wir mit dem Bus zu den Höhlen in Guyaju. Dort gibt es viele verschiedene kleine Höhlen, in denen wir noch Überreste vom Leben der alten Bewohner sehen konnten. Zum Beispiel war da noch eine Ausbeulung in der Wand, die anscheinend ein Bett war. Es gab auch einen abgetrennten Bereich, der ein Bad war.

Weiter unten gab es auch eine riesige Höhle mit drei Stockwerken, die aber wegen Einsturzgefahr geschlossen war.

Zum Abendessen waren wir wieder im Hotel und es gab verschiedene Sorten Nudeln, Reis und Brot. Dazu gab es Gemüse und Saucen.

Am nächsten Morgen sind wir um 7:15 Uhr aufgestanden und zum Frühstück gegangen. Dort haben wir erst mal gestaunt, weil das Buffet richtig groß war. Es gab viele verschiedene Brotsorten und Marmeladensorten und sogar Müsli.

Dann haben wir uns auf den Weg zur chinesischen Mauer in Badaling gemacht. Dort angekommen mussten wir erst einmal durch ein Security Check durch. Dann sind wir auf einen großen Platz gelaufen, von dem aus wir gestartet sind. Bei der Mauer ging es sehr steil hoch und um zum letzten Turm zu kommen, mussten wir erst mal Treppen hoch laufen (klettern). Danach waren wir außer Puste, doch die Aussicht war atemberaubend. Nachdem ich wieder nach unten geklettert bin, haben wir uns auf den Platz gesetzt und Mittag gegessen. Als alle Mitschüler unten waren, sind wir wieder zurückgefahren.

Am Mittwoch sind wir zur Drachenschlucht in Longqingxia gefahren. Dort gab es eine Rolltreppe in Form eines Drachen. Sie führt auf den größten Damm Chinas. Wir sind durch das Maul eines gelben Drachens in das Innere gelangt und sind ungefähr fünf Rolltreppen hoch gefahren, bevor es am Schwanz wieder hinausging. Der Damm war riesig und wir hatten Angst, dass der Damm jede Sekunde zusammenbrechen könnte.

Danach sind wir mit einem Boot durch die grüne Schlucht gefahren. Anschließend sind wir einen der großen Berge hoch gelaufen, der sehr hoch war.

Am Donnerstag haben wir einen Ausflug zum Nationalpark Wild Duck Lake in Yeyahu gemacht. Dort angekommen haben wir erst einmal Vierrad Surrey Bikes bekommen mit denen wir um den See gefahren sind. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht.

Als wir wieder zurückgekommen sind, haben wir Mittag gegessen. Wir sind zum See gelaufen und sofort sind ganz viele Enten gekommen. Wir durften die Enten sogar füttern. Im Anschluss sind wir zur Expo Grape Farm gefahren und haben dort Strauße aus Draht, Tannenzapfen und Nadeln gebastelt. Zum Schluss sind wir noch mit dem Bus zu einem großen Fluss gefahren um dort Drachenboot zu fahren. Zuerst hat uns ein Guide alles erklärt, danach sind wir ins Boot gestiegen und haben erstmal ein bisschen geübt, bevor wir ein Rennen gegen die anderen Klassen gestartet haben. Es war sehr cool und meine Klasse hat gewonnen.💪🏼

Am Freitag haben wir dann unsere Koffer gepackt und sind wieder zurück zur Schule gefahren.

Nach dem Abendessen trafen wir uns jeden Abend zum gemeinsamen Spiele spielen.

Mein Highlight war die Fahrradtour im Nationalpark. Mein Lowlight war, dass wir leider nicht in das coole Schwimmbad im Hotel gehen konnten.

bi

Singapur – Teil 4

Tag 8 – 12

Am Tag nach dem Wettkampf hatten wir leider keine Zeit zum Ausschlafen. An diesem Morgen hieß es zusammen packen und ab zur Fähre. Heute stand die Weiterreise nach Bintan, eine indonesische Insel, auf dem Plan.

Glücklicherweise hatten wir am Sonntag bestes Wetter, obwohl die Wettervorhersage Regen vorausgesagt hat. Am Montag öffneten sich wieder die Schleusen und der Regen begleitete uns während der zweistündigen Fahrt mit der Fähre. Wir saßen jedoch im Trockenen, damit hat es uns nicht sonderlich gestört. Jeder döste vor sich hin. Da wir viel zu früh an der Fährterminal waren, durften wit gegen einen Aufpreis von umgerechnet 7 Euro eine Stunde früher abreisen und kamen damit früher als geplant auf der Insel an.

In Bintan wurden wir von einem Fahrer abgeholt und ins Hotel gefahren. Es regnete immer noch und erst kurz vor unserer Ankunft im Hotel klarte der Himmel auf.

Im Hotel wurden wir mit einem Begrüßungsdrink empfangen. Nach dem Einchecken ging es sofort in das Zimmer, Kleidung wechseln und ab zum Mittagessen.

Das Resort

Im Bintan Tricora Beach Resort übernachtet man in kleinen Häuschen mit einem Blätterdach. Die Wände und das Dach ähneln einem Schweizer Käse. In Summe eine einfache Bauweise und trotzdem fühlten wir uns wohl und sehr naturnah. Wir bezogen zwei solcher Häuschen.

Ansonsten war die Anlage nicht gerade ausgebucht und hatte damit eine echt ruhige Atmosphäre. Beim Essen hörten wir das Rauschen der Wellen. Der Pool gehörte schon fast uns alleine. Keine Ablenkung durch andere Gäste. Wenn man Kinderstimmen hörte, dann waren es meistens unsere. Wir waren nur unter uns. Einfach traumhaft.

Boris gönnte sich eine Massagebehandlung für seinen wettkampfgeplagten Körper. Wie man unschwer erkennen kann, fand die Massage im Freien statt. Im Hintergrund hörte man das Plätschern. Das war sehr beruhigend und entspannend.

Wir genossen die Ruhe und ließen die Seele etwas baumeln. Nach einer so pulsierenden Metropole wie Singapur hat es gut getan und wir haben tatsächlich einen Gang runter geschaltet. Die Tage bestanden aus Essen, Welnessbehandlungen, relaxen am Pool und schlafen.

Eine kleine Tanzeinlage beim Abendessen

Die Auszeit hat uns allen sehr gut getan. Die Tage im Resort verflogen wie im Flug und schon hieß es Kofferpacken für die Reise nach Singapur.

Tag 12

Es war an der Zeit Abschied zu nehmen. Wir fühlten uns erholt und so langsam scharrten wir mit den Hufen. Ein Aufenthalt von mehreren Tagen nur im Hotel ohne Ausflüge war untypisch für uns. Das Wetter war traumhaft und als ob es während unseres Aufenthalts erbarmen mit uns hatte, regnete es erst wieder während unserer Abreise und auf der Fahrt nach Singapur.

In Singapur angekommen ging es zu einem weiteren Highlight unserer Singapurreise – eine Übernachtung in Hotel Marina Bay Sands.

Wir bezogen unsere zwei Zimmer mit Blick Richtung Super Trees. Die Gardinen schlossen und öffneten sich elektronisch nach einem kurzen ziehen und lösten bei allen Bewunderung aus.

Der Balkon wurde als erster inspiziert und die Aussicht begeisterte uns alle.

Anschließend ging es noch schnell in den Pool auf dem Dach des Hotels, bevor ein weiteres Highlight des Aufenthalt eintreffen sollte: Das Wiedersehen nach einem Jahr mit Boris seinem Bruder und Neffen.

Zum Mittagessen gab es Burger und einen Nachtisch der Superlative. Boris und Sarah bekamen jeweils noch einen leckeren Geburtstagskuchen, obwohl ein Geburtstag bereits vor einigen Tagen war und der andere erst bevorstand.

Nach dem Abendessen schauten wir uns vom Balkon aus die Lichtershow bei den Super Trees an. Es war schön die Lichtershow noch mal aus einer anderen Perspektive sehen zu können. Die Anlage ist so groß, dass der Farbenwechsel vom Boden aus, nicht in seiner vollen Pracht wahrgenommen werden konnte.

Eine Laser-Wasser -Show erwartete uns noch vor dem Hotel. Wir genossen den letzten Abend in Singapur.

Tag 13 – Rückreise

Wir frühstückten ausgiebig und schlenderten noch etwas durch die Mall, bevor es dann weiter zum Flughafen ging. Wir hatten wieder etwas mehr Zeit eingeplant und konnten damit das Kino und den Schmetterlingsgarten aufsuchen. Die Jagd nach weiteren Attraktionen des Flughafens haben wir aufgegeben und freuten uns auf den Flug nach Hause.

Damit ging eine sehr schöne und abwechslungsreiche Reise in den Sommerferien zu Ende. Wir haben viel erlebt und gesehen und konnten gleichzeitig Kraft für den Start in das neue Schuljahr und für die Arbeit tanken. Ich hatte endlich mal meine Familie 24/7 um mich und freute mich wieder darauf, alleine die Tempel in Peking entdecken zu gehen. 🙂

ju

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