Nach dem Einchecken ging der Tag sehr schnell um. Temperatur messen, einräumen, das Zimmer inspizieren. Zuerst hatten wir recht gutes Wetter in Qingdao aber dann, während dem Abendessen begann es zu regnen und wir hatten nicht gerade Lust auf den Balkon zu gehen. Aber was kurz nach Ende des Abendessens kam änderte diese Entscheidung:
Während der Strand nur sanft beleuchtet und vom Rauschen erfüllt war, verwandelte Qingdao sich in der Dunkelheit in Las Vegas. Manche Gebäude waren nur durch die Fenster in sanftes Licht getaucht, aber in den kleinen Hotels und Bars ging es ab. Sie waren mit den buntesten Lichtern beleuchtet und von unserem Zimmer im 10. Stock vermittelte das ganze den Eindruck mehrerer Strandbars.
Aber das war nicht alles: Sämtliche Wolkenkratzer waren mit Leuchtreklame ausgestattet und wechselten wie verrückt die Farbe und oder gaben (für uns) unverständliche Werbung zum Besten. Um ein Gebäude waren Lichtstäbe im Zickzack angeordnet und eines der größten Gebäude beeindruckte uns alle mit einer Lasershow.
An dem Lichterchaos in der Nacht kann man sich nicht satt sehen. Jetzt bin ich ganz gespannt auf Beijing…
Am Mittwoch ging es endlich los. Morgens wurden zwei Fahrzeuge bei National am Flughafen Stuttgart abgeholt. Mit diesen beiden Fahrzeugen sind wir zu meinen Eltern gefahren um dort die Autos zu beladen. Es hätte nicht ein Koffer mehr sein dürfen.
Gegen Abend haben wir dann unseren ersten PCR Test am Flughafen Stuttgart bei EcoCare gemacht (Chinatest 1). Anschließend sind wir direkt nach Frankfurt Flughafen gefahren und haben ins Hotel eingecheckt. Damit wir dem Arbeitgeber keine zusätzliche Kosten verursachen, haben wir die Fahrzeuge abends noch zurückgebracht. (Unser MBUX ist so viel besser als das Zeugs von Mazda und Peugeot).
Am Donnerstag stand nicht viel auf dem Plan, nur am Abend ein PCR Test bei EcoCare Frankfurt (Chinatest2). Dummerweise hat die Pilotengewerkschaft für Freitag einen Streik ausgerufen. Am Anfang dachten wir noch, dass es uns nicht betrifft. War aber leider nicht so. Unser Flug wurde auch verschoben.
Die Folge der Verschiebung war dann, dass wir den Code für China mit zwei PCR Tests zwar beantragen konnten, dieser aber nicht grün wurde. Der Abstand zwischen Abflug und letztem Test betrug mehr als 24 Stunden. Damit war am Freitag ein 3. Test fällig. Da dieser aber nicht bei den gleichen Anbietern sein darf wie die ersten Beiden, mussten wir nach Frankfurt in die Innenstadt und dort die 3. Testung machen. Vor der Testung haben wir aber noch unsere Koffer aufgegeben. Ohne Koffer reißt es sich deutlich einfacher.
Schlange beim Check-In (wir waren aber ganz vorne)
Am Ende hat jeder von uns in Deutschland drei Tests gemacht für ein Schweinegeld.
Am Freitagabend hatten wir dann um 21 Uhr unser Testergebnis und konnten den HDC erneut beantragen. Es dauert bis 10 Uhr am nächsten Tag bis dieser dann grün wurde.
Wir saßen bereits auf gepackten Koffern und warteten auf den Startschuss. Endlich ging es los zur Sicherheitskontrolle – die wie gewohnt für Deutschland chaotisch war.
Nachdem wir durch die Sicherheitskontrolle waren, bin ich mit den Kindern in die Business Lounge gegangen. Julia hat alle notwendigen Unterlagen ausgefüllt und war froh mal Ruhe zu haben.
Um 14:15 Uhr haben wir dann Temperaturen messen müssen und durften um 15:30 Uhr ins Flugzeug.
Der Flug war gut – zumindest ich konnte gut schlafen. Das Essen war aber nicht gut.
Nach der Landung mussten wir alle sitzen bleiben. Es gab eine feste Reihenfolge für das Aussteigen (so entspannt bin ich noch nie aus einem Flugzeug ausgestiegen).
In Qingdao war alles perfekt organisiert. Jeder wusste was er machen muss und alle waren sehr freundlich. Es wurde natürlich wieder ein PCR Test gemacht. Das ist halt jetzt so in China, die machen wir jetzt sehr oft.
Aus dem Flughafen raus mussten wir dann in einen Bus einsteigen der uns direkt ins Hotel gefahren hat. Die Fahrt hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert, es waren aber nur um die 60 Minuten. Zu diesem Zeitpunkt waren, zumindest der weibliche Teil meiner Reisegruppe sehr erschöpft und kämpfte gegen den Schlaf.
Im Hotel wurde das Gepäck auf die Zimmer gebracht und das Essen stand bereits vor der Tür.
Wir sind also jetzt in Quarantäne und können ein paar Tage ausspannen!
Alle Kisten waren weg, nur noch die Koffer sind da.
Dann wurden die letzten Sachen bei Verwandten eingelagert und das Haus war so gut wie leer.
Aber der Schein trügt: In den Küchenschränken war noch Geschirr und irgendwo lag immer noch etwas. Als wir es dann endlich geschafft hatten die Sachen ins Auto zu befördern, wartete allerdings noch eine Menge Arbeit auf uns. Das Staubsaugen und Abwischen verschiedener Flächen erforderte mehr Zeit als man denkt. Die Garage wurde leer geräumt und die letzten Gegenstände ins Auto gepackt bis das Haus dann endgültig leer war. Fertig zur Übergabe !
16 Kisten und ein paar andere Dinge sind bald hoffentlich im Container auf dem Weg nach China. Nun ist ein großer Teil der Sachen weg, von dem wir wahrscheinlich den ersten Teil in ca. 17 Tagen wieder haben werden. Alles was nach China mitkommen soll, haben wir auf den Boden im Wohnzimmer gelegt und dann in die Kisten sortiert. Dabei kamen zwar einige Schwierigkeiten mit dem Dokumentieren und Verpacken der Dinge auf, aber letztendlich waren die Kisten startklar. Es war allerdings recht schwer zu entscheiden, welche Dinge für uns priorisieren. Über Schuhe, Schulsachen, die Kaffeemaschine und sämtliche Küchengeräte haben wir diskutiert und am Ende konnten wir uns auf die Kaffeemaschine, Küchengeräte und Schulsachen einigen. Der Rest, auch die Schuhe und Winterkleidung, wurden in den zweiten Container gepackt und wir hoffen, dass sie nach Plan noch vor Herbstende und Winterbeginn ankommen.
Bei uns zu Hause sieht es nicht mehr wohnlich aus.
Wir packen Kisten die in den Container kommen, andere Kisten die zur Verwandtschaft kommen, entweder zum Verkaufen oder zum Einlagern und dann packen wir Koffer.